Die Genealogie der Vögte, Grafen und Herzöge von Geldern

von Ralf G. Jahn

 

Allianzwappen Kleve-Mark und Geldern-Jülich am Sarkophag Herzog Karls von Egmond in Arnheim


Die Vögte von Geldern     Die Grafen von Zutphen     Das Haus Wassenberg     Das Haus Jülich (Hengebach)     Das Haus Egmond     Bastarde     Das Haus Kleve-Mark     Das Haus Burgund (Habsburg)     Quellen und Literaturverzeichnis     Endnoten

Ralf G. Jahn: Die Genealogie, der Vögte, Grafen und Herzöge von Geldern. In: Johannes Stinner und Karl-Heinz Tekath (Hrsg.): Gelre – Geldern – Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern. Geldern 2001, S. 29–50 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein–Westfalen, Reihe D, Band 30).

Ralf G. Jahn: Die genealogie van de voogden, graven en hertogen van Gelre. In: Johannes Stinner und Karl-Heinz Tekath (Hrsg.): Gelre – Geldern – Gelderland. Geschiedenis en cultuur van het hertogdom Gelre. Geldern 2001, S. 29–50.

Zum Inhaltsverzeichnis
 

Die Vögte von Geldern

Das Land Gelre oder Gelria wird als „Gelleron“ schon im Jahre 812 erwähnt, [1] als Ort erstmals in der Vita Adelheidis [2] , wo es heißt, daß um 1000 n. Chr. der dominus Megingos „in loco, qui Gellere dicitur“ gestorben sei [3] . Mag es auch zweifelhaft sein, ob Megingos „Graf“ im Gelderland gewesen war [4] , so hat es doch sicher keine Grafschaft Geldern gegeben, bis sich ein Graf von Geldern auch „Graf von Geldern“ nannte (erstmals 1096) [5] . Gelderland erscheint als ein Bezirk, in dem es königliches, kirchliches und privates Eigentum gab. Der König setzte Landvögte (Präfekten) ein, die Kirche ihre Kirchenvögte, und das Bestreben der Allodialeigentümer wird es gewesen sein, die Präfekturen und möglichst viele kirchliche Vogteien zu erhalten [6] .

Arend van Slichtenhorst nennt 1659 folgende Vögte von Geldern und Herrschaftsdaten: Wichard (878-910), Sohn des Herrn Otto von Pont, zunächst mit seinem Bruder Lupold (878-906), dann allein, Gerlach (910-937), Gottfried (937-958), Wichard II. (958-973), Megingos (973-1001), Wicking (1001-1035) und Wichard III. (1035-1061). Der Letztgenannte hinterließ dann eine einzige Tochter Adelheid, welche den Grafen Otto von Nassau heiratete und demselben die Vogtei Geldern nebst der Herrlichkeit Pont als Erbe einbrachte. Unbestritten ist, daß es Vögte aus dem Hause Pont für das Gelderland („Vogtei“ südöstlich der Stadt Geldern) gegeben haben muß und daß von diesen die Gründung der Burg Geldern ausging. [7]

Megingos, Ehemann der Gerberga, ist eine historisch faßbare Person, der in verschiedenen Urkunden zwischen 944 und 1003 auftaucht, zunächst als „vir nobilis“, in einer Bulle des Papstes Gregor V. aus dem Jahre 996 erstmals als Graf. Wo er allerdings Graf war, ist unbekannt. [8]

I. Megingos

(*915/920, †997/998 in loco qui Gellere dicitur), Stifter des Klosters Vilich. Heirat mit Gerberga (*um 930, †um 995), Tochter des Pfalzgrafen Gottfried von Lotharingen (um 905-um 960) und der Irmintrud von Frankreich (*um 910), Schwester des Herzogs Gottfried von Niederlothringen (reg. 959-964) sowie Nichte des Erzbischofs Wigfried von Köln (reg. 925-953). 

Kinder: 

II.1. Gottfried

(†um 977), gefallen im Feldzug Kaiser Ottos II. gegen die Böhmen.

II.2. Irmentrud.

Heirat mit dem Grafen Heribert von Gleiberg (Wetterau) (†992) aus dem Hause der Konradiner (Familie des Königs Konrad, 911-918). Eltern des Otto von Hammerstein und der namentlich nicht bekannten Ehefrau des Grafen Friedrich von Luxemburg (Nachkommen).

II.3. Alverada.

Heirat mit dem Herrn von Molbach. Möglicherweise erbten ihre Nachkommen die Gelderner Vogtei und/oder Allodialgüter im Gelderland.

II.4. Heilige Adelheid

(†um 1015), erste Äbtissin des Klosters Vilich bei Bonn (987). 1966 heilig gesprochen. [9]

II.5. Bertrada

(†um 1000), Äbtissin des Benediktinerinnenklosters St. Maria im Kapitol zu Köln.

Meines Erachtens könnten aufgrund der Namensähnlichkeit, der Lebensdaten, der nahen Verwandtschaft zu Gerberga und der Beheimatung im niederrheinischen Raum zwei weitere der oben genannten Vögte historische Personen gewesen sein:

1.     Gottfried (937-958) war womöglich identisch mit Pfalzgrafen Gottfried von Lotharingen (†um 960), dem Grafen im Jülichgau und Vater der Gerberga.

2.     Mit Wichard II. (958-973) könnte Richizo/Richar von Aspel (†972), Graf des Lüttichgaues, gemeint sein, nach Hlawitschka ein Bruder des Pfalzgrafen Gottfried [10] . Richizos Sohn Godizo von Aspel-Heimbach (†1011/12), Graf im Hamaland und im Lüttichgau, besaß unter anderem das Land Straelen. Pont und damit auch die Gelderner Hauptburg gehörten zum Jurisdiktions- und Pfarrbezirk Straelen [11] .

Die kaiserliche Vogtei scheint auf die Grafen von Wassenberg aus dem Hause der Flamenses übergegangen zu sein. Für das Allodialeigentum kommen zunächst die Nachkommen des Megingos in Betracht. Es kann eine Heirat vorliegen, durch die zwar nicht eine „Grafschaft Geldern“, die es zu dieser Zeit noch nicht gab, wohl aber Allode im Gelderland an einen Grafen von Wassenberg gekommen waren. Welche Heirat dem Wassenberger Grafen diese Güter zugebracht haben, läßt sich mangels Quellen nicht mehr feststellen. Die Ehefrauen der ersten drei Gerharde sind unbekannt.

Als Inhaber der kaiserlichen Vogtei, als Kirchenvogt und als Grundeigentümer hat sich dann wohl Gerhard III. als Graf von Wassenberg veranlaßt gesehen, den Schwerpunkt seines Machtbereiches zu verlagern und sich „Graf von Geldern“ zu nennen. Infolge dieser Schwerpunktverlagerung ist vermutlich zu dieser Zeit (wohl nicht vor 1118/25) die erst 1237 nachweisbare Burg Geldern erbaut worden. Der Bau der Burg erfolgte in der von verschiedenen Wasserläufen durchzogenen Niersniederung unweit einer vermutlichen Weggabelung zweier römischer Straßen. Dieser wichtige Niersübergang zwischen Rhein und Maas dürfte ausschlaggebend für die Standortwahl der neuzugründenen Burg gewesen sein [12] . Das würde bedeuten, daß am von der Benennung her erkennbaren Beginn der Grafen bzw. Grafschaft von Geldern die Burg Geldern sowie Rechts- und Besitztitel in Geldern, d.h. in der „Geldern“ genannten Landschaft gestanden haben, die so bedeutungsvoll gewesen sein müssen, daß sie in der Folge namengebend geworden sind. Vermutlich gehörte das wohl bis zur Gründung der Wasserburg Geldern unbesiedelte Niederungsgebiet der Niers zum Allodialgut der Grafen, welches kirchlich zur Pfarrei Straelen gehörte. Die mittelalterliche Grafschaft ging nach einem langen Prozeß aus der fränkischen Gaugrafschaft Hattuariergau hervor [13] ; aus dem Beamten des fränkischen Königs wurde ein erblicher Landesfürst.


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Die Grafen von Zutphen

Ursprünglich waren die Herren von Zutphen Pfalzgrafen der dortigen Kaiserpfalz, die erst jüngst entdeckt und archäologisch untersucht wurde.

In einer Urkunde vom 23. August 1046 werden die Grenzen der Grafschaft Hamaland genannt [14] . Dieses Gebiet entspricht fast völlig dem Kernland der späteren Grafschaft Zutphen [15] . Zuerst waren die Grafen von Hamaland, seit dem 11. Jahrhundert die Grafen von Zutphen, seit dem 12. Jahrhundert die Grafen von Geldern und seit 1473 die Herzöge von Kleve Vögte des Reichsstiftes Elten. [16]

In dieser Urkunde von 1046 übereignete König Heinrich III. (1039-1056) die Grafschaft Hamaland mit dem Land um Deventer dem Bischof Bernhold von Utrecht (1027-1054). Die späteren Grafen von Zutphen waren trotz einer gewissen Selbständigkeit Lehnsleute des Utrechter Bischofs. Erst 1312 verzichtete Bischof Guido von Utrecht (1301-1317) auf seine Ansprüche. Von nun an war das „oppidum“ Zutphen einschließlich der Kirche ein allodialer Besitz der Grafen von Geldern und Zutphen [17] .

Die mittelalterliche Grafschaft Zutphen ging folglich nach einem langen Prozeß aus der fränkischen Gaugrafschaft Hamaland hervor; aus dem Beamten des fränkischen Königs wurde ein erblicher Landesherr.

I. Otto Graf von Zutphen

(um 1021).

Tochter:

II. Mathilde

(*um 1005), Erbin der Grafschaft Zutphen. Heirat [18] um 1020 mit Liudolf (*um 995, †10. April 1031, begraben im Kloster Brauweiler), [19] Vogt des Klosters Brauweiler und Bannerherr des Erzbischofs von Köln, Erbe der Herrschaft Waldenburg, Sohn des Pfalzgrafen Ezzo von Lotharingen (954- 21. Mai 1034) und der Mathilde (978-4. Dezember 1025), einer Tochter Kaiser Ottos II.

Kinder:

III.1. Heinrich

(†31. Oktober 1031/33), Graf.

III.2. Konrad

(*um 1024, †15. Dezember 1055 in Ungarn, begraben in der Kirche Maria ad Gradus zu Köln), 1031 Vogt von Brauweiler, 2. Februar 1049- Mitte 1053 Herzog von Bayern. Heirat 1036 mit Judith von Schweinfurt, Tochter des Markgrafen Otto III. von Schweinfurt aus dem Hause der Luitpoldinger [20] , der 1048-57 auch Herzog von Schwaben war. Konrad wurde 1053 abgesetzt, weil er nach der „Fundatio“ der Abtei Brauweiler die Mathilde (1045-1060) [21] , Tochter des Kaisers Heinrich III., zu heiraten verschmäht habe. Dieser Grund der Absetzung ist aber umstritten. [22]

III.3. Adelheid,

Erbin der Grafschaft Zutphen, Waldenburg und den Vogteien Münster und Borghorst. Heirat mit Gottschalk (†1063/64), Graf von Twenthe [23] und in der Hetter, [24] Herr der Stadt Zutphen (dominus oppidi Sutphaniensis) [25] und zugleich auch Vogt (advocatus) der Kirche von Zutphen 1059, Sohn des Grafen Hermann von Nifterlake und möglicherweise Bruder des Grafen Rupertus I. in Zutphen.

Kinder:

IV.1. Otto der Reiche (siehe unten).

IV.2. Gebhard

(†vor 1083/84), erwähnt 1059. [26]

IV.1. Otto der Reiche

(†1113), [27] Graf von Zutphen, [28] Vogt von Corvey [29] , 1107 Graf in Friesland. [30] Heirat mit Judith von Supplinburg (†um 1118), Tochter des Grafen Gebhard von Supplinburg und Schwester des Kaisers Lothar III. (reg. 1125-1137).

Kinder:

V.1. Heinrich

(†um 1119/22), Graf von Zutphen, Herr von Alzey. Heirat mit Mathilde von Beichlingen, Tochter des Grafen Konrad von Beichlingen und Enkelin Ottos von Northeim. [31]

V.2. Ermgard

(† vor 1138), Erbin der Grafschaft Zutphen. Erste Heirat mit Gerhard IV. dem Langen von Geldern (siehe unten). [32] Zweite Heirat 1134 mit dem Grafen Konrad II. von Luxemburg (†1136). Ihr Sohn  aus erster Heirat, Heinrich, ist der erste, der zugleich Graf von Geldern und von Zutphen war. [33] Seitdem bildet Zutphen einen Bestandteil des Gelderlandes.

V.3. Dietrich II.

(†28.02.1127), Bischof von Münster 1118-1127, [34] folgte vermutlich seinem Bruder als Graf von Zutphen. [35]

V.4. Gerhard (s.u.)


V.5. Judith.

Heirat mit Graf Heinrich von Kalvelage / Ravensberg (†nach 1137) [Nachkommen]. [36]

V.4. Gerhard

(† vor 1105). [37] Heirat mit Irmgard.

Kind:

VI.1. Salome

Heirat mit Graf Heinrich I. von Oldenburg-Wildeshausen (†1167), Sohn von Graf Egilmar II. von Oldenburg und der Eilica von Kappenberg. Salome von Geldern wurde die Mutter des Bischofs Otto I. von Münster (1204-1218).


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Das Haus Wassenberg

Die grundlegenden Werke sind für die Zeit bis Heinrich I. das von O. Merckens, für die Zeit danach das von A. P. van Schilfgaarde (dort jeweils auch mit Quellennachweis). [38] Die ersten Generationen sind aufgrund der Dürftigkeit und Mehrdeutigkeit der Quellen nur hypothetisch. Diese Genealogie gibt den heutigen Stand der Forschung wieder; das bedeutet aber nicht, daß sie bei den ersten fünf Generationen durch neue Entdeckungen und Überlegungen nicht im einzelnen eines Tages wieder abgeändert werden müßte.

 

Drei Generationen

 

Vier Generationen

Nach der Unterscheidung der Personen

Ein Gerhard mit entweder einem Bruder Heinrich, zwei Söhnen Gerhard und Heinrich und einem Enkel (Gerhards Sohn) Heinrich, oder einem Bruder Heinrich, einem Sohn Gerhard und einem Enkel Heinrich, oder zwei Söhnen Gerhard und Heinrich und einem Enkel Heinrich. (3 Varianten).

 

Ein Gerhard mit zwei Söhnen Gerhard und Heinrich, einem Enkel Gerhard oder zwei Enkeln Gerhard und Heinrich und einem Urenkel Heinrich. (2 Varianten).

 

Nach der Verteilung der Zeitangaben auf die einzelnen Personen

Ein Gerhard bis 1118, sein Bruder Heinrich 1096, sein Sohn Heinrich 1117 und 1118, dessen Bruder Gerhard 1117-1131 oder ein Gerhard bis 1118, seine Söhne Gerhard und Heinrich 1096, 1118. (2 Varianten).

 

Ein Gerhard 1087, 1096(†); seine Söhne Gerhard und Heinrich 1096ff., Heinrich bis 1118, Gerhard bis entweder nur 1125 oder länger; Enkel Gerhard bis spätestens 1136(†).

I. Gerhard I. Flamens

(*spätestens um 985, †nach 1033) [39] , vermutlich zur Familie des Grafen Arnold von Valencijn/Valenciennes [40] gehörig [41] . Verwandter der Herren von Antoing [42] bei Doornick/Tournai auf dem rechten Ufer der Schelde. Bruder des Rutger, des Stammvaters der Grafen von Kleve (1368 im Mannesstamme erloschen). Im Jahre 1021 durch Kaiser Heinrich II. mit Wassenberg ausgestattet [43] . Nach der Vermutung von BOEREN mit einer namentlich nicht bekannten Tochter des Pfalzgrafen Hermann Pusillus von Nieder-Lothringen verheiratet [44] . J.M. van WINTER hält eine namentlich nicht bekannte Tochter des Grafen Gottfried von Verdun / Wirten und der Mathilde Billung für die mögliche Ehefrau [45] .

Sohn:

II. Gerhard II.

(*um 1010, †1082), 1042 Graf „Gerhardus Flamens“ [46] , 1053 Graf in der Betau und im Teisterbant [47] , 1057 Graf im Ruhrgau, 1067 Graf im Hattuariergau [48] . Ehefrau unbekannt. Für J. M. van WINTER handelt es sich bei Gerhard II. auf Grund der sonst ungewöhnlich langen Lebensspanne um zwei Personen. Der erste (Gerhard II a) wäre mit einer unbekannten Tochter des Grafen Theoderich / Dirk von Hamaland verheiratet gewesen, also mit einer Urenkelin des Stifters des Klosters Elten. Die Ehefrau des zweiten (Gerhard II b) sei möglicherweise die Tochter des Grafen Heinrich I. von Löwen (Bruder des Stammvaters der Herzöge von Brabant) gewesen. Bischof Wilhelm von Utrecht (1054-1076) könnte nach ihrer Hypothese vermutlich ein Bruder von Gerhard III. Flamens gewesen sein [49] .

 

Söhne:

III.1. Heinrich (s.u.)

III.2. Gerhard

1082 Graf im Hamaland, 1085 Graf im Westfalengau.

III.3. Dietrich Flamens

(*um 1035, †19.10.1082) [50] , Stammvater der Herren von Valkenburg und Heinsberg. 1058 Utrechter Urkundenzeuge, 1076 Graf in der Veluwe, 1078 Graf im Teisterbant, 1079 Vogt im Bezirk Bree. Verheiratet vermutlich mit Hedwig von Montaigu, [51] Tochter des Grafen Gozelo von Montaigu und der Irmgard von Aspel, einer Base König Heinrichs III. Söhne von Dietrich Flamens: Gerhard von Heinsberg [52] und Goswin I. von Heinsberg [53] .

III.1. Heinrich

(*um 1035, †04.XII. vor 1085), 1082 bei der Schenkung der Abtei St. Hubert erwähnt. Nach der Tradition verheiratet mit Adelheid von Geldern (†1083), der Tochter des Vogtes Wichard III. von Geldern aus dem Hause der Herren von Pont [54] .

Söhne:

IV.1. Gerhard III. (s.u.)

IV.2. Heinrich

[-1096-1118- Graf von Krickenbeck]. Früher verwechselt mit Heinrich von Kessel, dem Stammvater der Grafen von Kessel.

IV.1. Gerhard III. (I. von Geldern)

(*um 1060 [55] , †vor dem 08.03. um 1129 [56] ), 1085 Graf von Wassenberg, 1096 erstmals als Graf von Geldern erwähnt [57] . „Landgraf“ 1096 [58] . Sohn von Heinrich (III.1).

a)     Erste Ehefrau unbekannt.

b)    Zweite Ehefrau (nach 1086): Clementia von Poitou gt. von Gleiberg (*1046/59, †nach 1129), Tochter des Grafen Wilhelm Aigret von Poitou (1023-1058), Herzog von Aquitanien, und der Ermensinde von Longwy (†nach 1058). Witwe des Grafen Konrad von Luxemburg †1086).

Tochter aus erster Heirat:

V.1. Jolante

(*um 1090). Verheiratet in erster Heirat (ab ca. 1107) mit dem Grafen Balduin III. von Hennegau (*1087/88, †1120), Sohn des Grafen Balduin II. von Hennegau und der Ida von Löwen; in zweiter Heirat (ab ca. 1122) mit Gottfried de Bouchain, Burggraf von Valenciennes.

Kinder aus zweiter Heirat:

V.2. Jutta / Judith, Erbin von Wassenberg

(*um 1090, †24.06.1151), Sie heiratet um 1107 Walram I. den Heiden, Graf von Arel/Arlon und von Limburg (um 1085-1139), Sohn des Grafen Heinrich von Limburg (um 1060-1119), Pfalzgraf bei Rhein und von Lothringen, und der Adelheid von Botenstein.

V. 3.Gerhard IV. (II. von Geldern) der Lange

(*um 1090/1095, †24.10. um 1131 [59] , begraben in der Kirche zu Wassenberg), möglicherweise Graf von Geldern [60] . Verheiratet mit Ermgard von Zutphen, der Erbtochter des Grafen Otto von Zutphen †1113) und der Judith von Supplinburg †um 1118), einer Schwester des Kaisers Lothar von Supplinburg. Ermgard heiratet 1134 in zweiter Heirat den Grafen Konrad von Luxemburg.

Kinder:

VI.1. Heinrich I. (s.u.).

VI.2. Adelheid

†nach 1150). Heirat mit Graf Ekbert von Tecklenburg (†nach 01.12.1150), Sohn des Grafen Heinrich von Tecklenburg und der Gisela von Lothringen.

Sohn:

VI.1. Heinrich I.

(*um 1117, †27.05./10.09.1182, begraben im Kloster Kamp), Graf von Geldern 24.10.1131-1182 (seit ca. 1138 auch Graf von Zutphen). Heirat um 1135 mit Agnes von Arnstein †vor 1179), Tochter des Grafen Ludwig von Arnstein und der Udihildis.

Kinder:

VII.1. Gerhard III.

(*um 1140, †kurz vor 1182), Mitregent seines Vaters, Graf von Boulogne 1181. Heirat 1181 mit Ida von Boulogne (*1160/1165, †1216, begraben in Boulogne), Tochter des Matthäus von Flandern (*ca. 1138, †1173), Grafen von Boulogne, und der Maria von Boulogne (†1180/1182), einer Tochter des Königs Stephan von England (1135-1154). Ida von Boulogne war die Witwe des Grafen Matthäus von Tull/Toul und heiratete 1183 in dritter Heirat den Markgrafen Berthold IV. von Zähringen †1186) und vor 1194 in vierter Heirat den Grafen Reinhald von Dammartin †1227).

VII.2. Otto (s.u.)

VII.3. Agnes

(Bestattet in Echternach). Heirat 1168 mit Heinrich, Graf von Namen/Namur und Luxemburg (*um 1113, †14.08.1196), Sohn des Grafen Gottfried von Namur (ca. 1067-1139) und der Ermensinde von Luxemburg (ca. 1080-24.06.1143). Witwer der  Laurentia vom Elsaß. Agnes wurde 1172 verstoßen.

VII.4. Adelheid

(†04.02.1218), Heirat vor 1179 mit Gerhard II., Graf von Looz und Rieneck (*ca. 1140, †August 1196), Sohn von Graf Ludwig I. von Looz und Rieneck (ca. 1110-11.08.1171) und der Agnes von Metz †nach 1174).

VII.5. Margareta

Heirat mit dem Grafen Engelbert von Berg (*vor 1157, †Juni/Juli 1189), des Bruders der beiden Kölner Erzbischöfe Friedrich (1156-1158) und Bruno III. (1191-1193), und der Irmgard von Wasserburg. Margareta von Geldern wurde die Mutter des Erzbischofs St. Engelbert I. von Köln (1216-1225). 

VII.6. Alberich (?)

(†27.03.1150), Bischof von Lüttich 1136-1150. Nach anderer Auffassung stammte er aus dem Grafenhaus von Namur.

VII.2. Otto I.

(*um 1150, †nach dem 30.04.1207, begraben im Kloster Kamp). Graf von Geldern 1182-1207. Heirat um 1185 mit Richardis von Scheyern-Wittelsbach (*1173, †21.09.1231 in Roermond als Äbtissin der Münsterkirche, begraben ebd.), Tochter des Herzogs Otto I. von Bayern (1117-11.07.1183) und der Agnes von Looz (um 1150-26.03.1191).

Kinder:

VIII.1. Heinrich (III.)

(†um 1198 in Rijnsburg, begraben ebd.), verlobt 1197 mit Adelheid von Holland, Tochter von Graf Dirk VIII. von Holland und der Adelheid von Kleve.

VIII.2. Gerhard (s.u.)


VIII.3. Otto

(*1194/1195, †01.09.1215 Voorthusen bei Elten; begraben im Dom zu Utrecht). Propst zu Xanten, Bischof von Utrecht 1213-1215.

VIII.4. Ludwig

(†21.06.1217), Dompropst zu Utrecht.

VIII.5. Adelheid

(*um 1187, †04.02.1218, begraben zu Rijnsburg). Heirat zu Staveren 1197 mit Graf Wilhelm von Holland (†04.02.1222), Sohn von Graf Floris II. von Holland (ca. 1138-01.08.1190) und der Adelheid von Schottland (†1204/1212). Wilhelm heiratet später in zweiter Heirat Maria von Brabant, Witwe des Kaisers Otto IV. Adelheid war die Großmutter des Gegenkönigs Wilhelm von Holland (1247-1256). Adelheids Sohn Otto von Holland (†03.04.1249) wurde Bischof von Utrecht (1234-1249).

VIII.6. Margareta

(†nach 1264). Heirat vor 1216 mit Graf Lothar II. von Are und Hochstaden (†1237/1244), Herr von Daelhem, Sohn von Graf Lothar I. von Are-Hochstaden (†1215/22) und der Mechtild von Vianden. Lothar II. war der Bruder des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden (1232-1261).

           VIII.7. Irmgard

(†nach 1230). Heirat vor dem 07.04.1210 Graf Adolf I. von Altena und von der Mark (*vor 1194, †28.06.1249), Sohn von Graf Friedrich I. von Altena (†1198/1200) und der Alveradis von Krieckenbeck-Millendonck. Irmgard von Geldern wurde die Mutter des Bischofs Gerhard von Münster (1261-1272).

VIII.8. Mechtild

(†nach 1230). Heirat vor 1221 mit Graf Heinrich II. von Nassau (*1190, †vor 25.01.1251), Sohn von Graf Walram II. von Nassau (†01.02.1198) und der Kunigunde (†nach 1198). Mechtild von Geldern war die Großmutter des Königs Adolf von Nassau (1292-1298) und die Mutter des Bischofs Johann I. von Utrecht (1267-1288).

VIII. 2.Gerhard IV.

(*um 1185, †22.10.1229, begraben in der Münsterkirche zu Roermond), Graf von Geldern 1207-22.10.1229. Im Jahre 1206 Heirat zu Löwen mit Margareta von Brabant (†05.05. oder 21.09.1231, begraben in der Münsterkirche zu Roermond), Tochter des Herzogs Heinrich I. von Brabant (†1225) und der Maria von Flandern-Boulogne (*1198, †1223/24). Diese war eine Schwester der Maria von Brabant (1191-1260), die 1214 Kaiser Otto IV. (1198-1218) heiratete.

Kinder:

IX.1. Otto (s.u.)

IX.2. Heinrich

(†23.04.1285 Franchimont, begraben zu Roermond), 1245-47 Dompropst zu Utrecht, 1247-74 Bischof von Lüttich und Abt von Stablo, anschließend Herr von Montfort.

IX.3. Margareta

(†vor 1251), verlobt am 12.03.1237 mit Graf Wilhelm IV. von Jülich (*vor 1225, †16.03.1278 in Aachen, begraben zu Nideggen), Sohn von Graf Wilhelm III. von Jülich (vor 1190-1218) und der Mathilde von Heimbach (vor 1170-nach 1218). Wilhelm IV. heiratete in zweiter Heirat Ricarda von Geldern.

IX.4. Ricarda

(†1293/98), heiratete vor 1251 Graf Wilhelm IV. von Jülich, den Witwer ihrer Schwester.

IX.1. Otto II. der Lahme / mit dem Pferdefuß

(*um 1215, †10.01.1271, begraben im Kloster Graefenthal), Graf von Geldern 1229-10.01.1271.

a)     Erste Heirat vor 24.11.1240 Margareta von Kleve (†10.09.1251, begraben im Kloster Graefenthal), Tochter von Graf Dietrich V. von Kleve (*ca. 1195, †1260/62) und der Mechthild von Dinslaken.

b)    Zweite Heirat 1253 mit Philippa de Dammartin (†14.04.1277/81, begraben im Kloster Graefenthal), Tochter von Simon de Dammartin (†1239), Graf von Ponthieu und der Marie von Ponthieu-Aumale (†1251); Witwe von Raoul de Issoudun, Graf von Eu, und von Raoul Herrn von Coucy (†1250). Philippas Schwester Johanna  (†1279), Gräfin von Ponthieu und Aumale, heiratete König Ferdinand III. den Heiligen von Kastilien (1217-1252) und wurde die Stiefmutter des römisch-deutschen Königs Alfons X. von Kastilien (römisch-deutscher König  1257-72, König von Kastilien 1252-1284).


Kinder aus erster Heirat:

X.1. Elisabeth

(†31.03.1313, begraben im Kloster Grefrath). Heirat am 17.03.1249 mit Graf Adolf VII. von Berg (†28.09.1296, begraben im Kloster Grefrath), Sohn des Grafen Adolf VI. von Berg (†22.04.1259) und der Margarethe von Are-Hochstaden (†nach 1267), Bruder des Bischofs Heinrich von Münster (1306-1310).

X.2. Margareta

(†vor 1286). Heirat vor 1262 mit Enguerrand IV., Graf von Coucy und Oisy (†1286), Vicomte de Meaux.

Kinder aus zweiter Heirat:

X.3. Rainald (s.u.)

X.4. Philippa, Frau von Süsteren

(†1294). Heirat vor 30.05.1275 mit Walram den Roten, Herrn von Valkenburg, Monschau und Sittard (*1254, †05.09.1302), Sohn von Dietrich I. Herrn von Valkenburg (†1268), des Bruders vom Erzbischof Engelbert II. von Köln (1261-1274), und der Bertha von Limburg-Monschau (†1254). Walrams Schwester Beatrix (†1277) heiratete 1269 den römisch-deutschen König Richard von Cornwallis (1257-1272).

X.4. Margareta

(†1282/87). Heirat mit Graf Dietrich VIII. von Kleve (*1256/57, †28.09.1305), Sohn von Graf Dietrich VII. von Kleve (ca. 1226-1275) und der Aleidis von Heinsberg (†nach 1293).

X.3. Rainald I. der Streitbare

(*um 1255, †09.10.1326 Montfort, begraben am 21.10.1326 im Kloster Graefenthal), Graf von Geldern 10.01.1271-09.10.1326 (1318 abgesetzt), Herzog von Limburg 1280-1288, 1317 Erhebung in den Reichsfürstenstand durch den deutschen Gegenkönig Friedrich den Schönen von Österreich.

a)     Erste Heirat um 1276 mit Ermgard von Limburg (†Juni 1283, begraben im Kloster Graefenthal), Erbin des Herzogtums Limburg, Tochter von Herzog Walram VI. von Limburg (†1280) und der Jutta von Kleve (†1275).

b)    Zweite Heirat zu Namen/Namur am 03.07.1286 mit Margareta von Flandern (†1331, begraben im Kloster Graefenthal), Tochter von Guido de Dampierre (*1225/1226, †1304), Graf von Flandern und Namen/Namur, und der Isabella von Luxemburg (†1298); Cousine 1. Grades von Kaiser Heinrich VII. (1308-1313) und Witwe des Prinzen Alexander von Schottland.

Kinder (alle aus zweiter Heirat):

XI.1. Rainald (s.u.)

XI.2. Guido

(†nach 1315 Arnheim, begraben zu Arnheim).

XI.3. Philipp

(†klein).

XI.4. Elisabeth (Isabella), Äbtissin von St. Klara zu Köln

(†1354 Kloster St. Klara), verlobt am 09.08.1299 mit Gottfried von Brabant, Herrn von Aerschot (†1302); versprochen 1314 dem Herzog Albrecht II. von Österreich (*1298, †20.07.1358) oder dessem  Zwillingsbruder, Herzog Heinrich von Steiermark (*1298, †03.02.1327), beides Söhne vom König Albrecht I. (1298-1327) und der Elisabeth von Görz-Tirol (*1262/63, †1313) sowie beides Brüder vom Gegenkönig Friedrich dem Schönen (*1298, †1330).

XI.5. Philippa

(†23.08.1352), Nonne von St. Klara zu Köln.

XI.6. Margareta

(*vor 1305, †1331/1333). Heirat mit Graf Dietrich IX. von Kleve (*vor 1299, †07.07.1346/47), Sohn von Graf Dietrich VIII. von Kleve (*1256/57, †28.09.1305) und der Margareta von Kiburg.

XI.1. Rainald II. der Rote / der Schwarze

(*um 1295, †12.10.1343 Arnheim, begraben im Kloster Graefenthal), Graf von Geldern 09.10.1326-12.10.1343, Erhebung in den Reichsfürstenstand als „Herzog von Geldern und Graf von Zutphen“ am 19.03.1339.

a)     Erste Heirat am 11.01.1311 zu Roermond mit Sophie de Berthout (†06.05.1329, begraben im Kloster Graefenthal), Erbin der Herrschaft Mecheln, Tochter von Floris de Berthout (†1332), Herrn von Mecheln, und der Mathilde von Mecheln. Sophie war die Nichte des Bischofs Wilhelm von Utrecht (1296-1301).

b)    Zweite Heirat zu Nimwegen am 20.10.1331 mit Eleonore von England (*08.06.1318, †22.04.1355 Deventer, begraben im Minoritenkloster zu Deventer), als Vormünderin Regentin des Herzogtums Geldern 1343-1344, Tochter des Königs Eduard II. von England (25.04.1284-22.09.1327) und der Isabella von Frankreich (ca. 1292-27.08.1357).

Kinder aus erster Heirat:

XII.1. Margareta, Erbin von Mecheln

(*um 1320, †04.10.1344, begraben im Minoritenkloster zu Mecheln), verlobt am 01.03.1333 und verheiratet am 04.07.1342 mit Gerhard von Jülich, Sohn des Grafen Wilhelm von Jülich. Margareta verkauft am 01.12.1333 die Herrschaft und die Vogtei Mecheln an die Grafschaft Flandern.

XII.2. Mechthild

(*um 1325, †21.09.1384 Huissen, begraben im Kloster Mariendael bei Arnheim), Herzogin von Geldern und Gräfin von Zutphen 04.12.1371-24.03.1379.

a)     Erste Heirat am 01.11.1336 mit Graf Gottfried von Looz und Chiney (†kurz vor 16.10.1342, begraben im Minoritenkloster zu Mecheln), Tochter von Graf Dietrich II. von Looz und Chiney (†17.01.1361), Herrn von Heinsberg, und der Kunigunde von der Mark (*1294), einer Schwester des Bischofs Adolf II. von Lüttich (1313-1344). Graf Gottfried von Looz war ein Vetter 1. Grades des Erzbischofs Engelbert III. von Köln (1364-1369)

b)    Zweite Heirat vor dem 22.02.1348 mit Graf Johann I. von Kleve (*1292/93, †19.11.1368, begraben zu Kleve), Sohn des Grafen Dietrich VII. von Kleve und der Margareta von Habsburg.

c)     Dritte Heirat am 14.02.1372 zu Arnheim mit Jean de Chatillon (†1381 Schoonhoven, begraben im Karmeliterkloster Valencijn/Valenciennes), Graf von Blois 1372-1381 und Herzog von Geldern 24.02.1372-24.03.1379, Sohn des Grafen Ludwig I. von Blois (†1346) und der Johanna von Hennegau-Beaumont (1323-1350).

XII.3. Elisabeth/Isabella

(†10.12.1376 Kloster Graefenthal, begraben ebd.), Äbtissin des Klosters Graefenthal.

XII.4. Maria

(†Nov. 1397). Heirat vor dem 25.12.1362 mit Herzog Wilhelm II./VI. von Jülich (†13.12.1393), Sohn des Herzogs Wilhelm I./V. von Jülich (†26.02.1361) und der Johanna von Hennegau-Holland (*ca. 1315, †1374); Wilhelms Tante Margarete von Holland heiratete 1324 den Kaiser Ludwig den Bayern (1282-1347).

Kinder aus zweiter Heirat:

XII.5. Rainald III. der Dicke

(*13.05.1333, †04.12.1371, begraben im Kloster Graefenthal), Herzog von Geldern und Graf von Zutphen 12.10.1343-25.05.1361 und vom 24.08.1371-04.12.1371. Letzter des Hauses Wassenberg im Mannesstamm. Heirat zu Tervueren am 01.07.1347 mit Maria von Brabant (*um 1325, †01.03.1399 Brüssel, begraben im Minoritenkloster zu Brüssel), Frau von Turnhout, Tochter von Herzog Johann III. von Brabant (1300-05.12.1355) und der Maria von Evreux (†31.10.1335). Rainalds Schwägerin Johanna von Brabant (1322-1406) heiratete 1354 Wenzel von Böhmen (1337-1383), Herzog von Luxemburg, Brabant und Limburg, Halbbruder Kaiser Karls IV. (1346-1378).

XII.6. Eduard

(*12.03.1336, †24.08.1371 Baesweiler, begraben im Kloster Graefenthal), Herzog von Geldern und Graf von Zutphen 25.05.1361-24.08.1371. Verlobt am 01.11.1368 mit Katherina von Bayern-Holland (*1358, †11.11.1400 Hattem, begraben zu Monnikhiusen), Tochter von Herzog Albrecht I. von Bayern (1336-1404), Grafen von Holland, Friesland und Seeland, und der Margarete von Brieg (†1386) sowie Stieftochter der Margarete von Kleve (†1411); Enkelin des Kaisers Ludwig des Bayern; ihre Schwester Johanna von Bayern-Holland (1356-1386) war die Ehefrau des römisch-deutschen Königs Wenzel (1361-1419). Katharina heiratete 1379 Herzog Wilhelm I. von Geldern-Jülich (siehe unter XIII.1).

Der erste Krieg der Heeckeren und Bronckhorsten dauerte von 1350 bis 1361. Der jüngere Bruder siegte und wurde Herzog. Nach dem Tode Rainalds und Eduards kam es erneut zu einem Erbfolgekrieg. In Geldern galt auch die weibliche Erbfolge, was beileibe nicht für jedes Gebiet zutraf. Nach dem Tod der feindlichen Brüder waren es diesmal zwei Schwestern, die die Zwistigkeiten fortsetzten, nämlich die Töchter Rainalds II. aus dessen Heirat mit Sophia von Mecheln, also Halbschwestern von Rainald und Eduard:

1)     Mechthild, die älteste, war zum zweiten Male kinderlose Witwe,

2)     Maria war die Gemahlin des Herzogs Wilhelm von Jülich, dem sie zwei Söhne, Wilhelm und Rainald, schenkte.

Die Heeckeren unterstützten die Mechthild von Chatillon (früher den Rainald), die Bronckhorsten die Maria von Jülich (früher den Eduard). Der zweite Krieg der Heeckeren und Bronckhorsten dauerte von 1372 bis 1379. In diesem wurde die Stadt Geldern 16 Wochen lang erfolglos von den Heeckeren belagert. [61]

Kaiser Karl IV. belehnte am 29. November 1377 den jungen Wilhelm von Jülich, Ehemann der ehemaligen Braut des Herzogs Eduard von Geldern, feierlich mit dem Herzogtum Geldern und der Grafschaft Zutphen [62] . Nach ihrer totalen Niederlage in der Schlacht bei Hönnepel verzichtete Mechthild am 24. März 1379 auf das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen [63] . Nach dem Tode von Wilhelms Vater (†1393) wurden die Herzogtümer Geldern und Jülich in Personalunion vereinigt und blieben es bis 1423.


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Das Haus Jülich (Hengebach)

Kinder der Maria von Geldern (XII.4) und des Herzogs Wilhelm I. von Jülich: [64]

XIII.1. Wilhelm I.

(*31.03.1363, †16.02.1402 Arnheim, begraben in Monnikhuisen), Herzog von Geldern 04.12.1371-16.02.1402, Herzog von Jülich 13.12.1393-16.02.1402. Heirat zu Gertrudenberg am 18.09.1379 mit Katharina von Bayern-Holland (*1358, †11.11.1400 Hattem, begraben in Monnikhuisen), Tochter von Herzog Albrecht I. von Bayern (25.07.1336-12./13.121404), Grafen von Holland, Friesland und Seeland, und der Margarete von Schlesien-Brieg (1336-Februar 1386). Katharina von Bayern-Holland war eine Enkelin Kaiser Ludwigs IV.

XIII.2. Rainald IV.

(*um 1365, †25.06.1423 Terlet bei Arnheim, begraben in Monnikhuisen), Herzog von Geldern und von Jülich 16.02.1402-25.06.1423. Heirat zu Bastogne am 05.05.1405 mit Marie von Harcourt (†nach 1427, begraben zu Nideggen), Tochter des Grafen Johann VI. von Harcourt und von Aumale (1342-1388) und der Katharina von Bourbon (†1427). Marie von Harcourt war die Cousine 1. Grades des Königs Karl VI. von Frankreich (1380-1422) und des Herzogs Ludwig von Orleans (1371-1407), der 1401 Lehnsherr des Herzogs von Geldern-Jülich wurde. Marie von Harcourt heiratete in zweiter Heirat am 24.02.1426 den Jungherzog Ruprecht von Jülich-Berg (†12.08.1431).

XIII.3. Johanna

(†19.07.1415 IJsselstein). Heirat am 18.10.1376 mit Johann V. Herrn von Arkel (*11.09.1362 Gorinchem, †25.08.1428 Leerdam), Statthalter von Holland-Seeland-Friesland und Anführer der holländischen Partei der „Kabeljauschen“, Sohn des Klever Thronprätendenten Otto von Arkel (†1396) und der Elisabeth von Bar-Pierrepont (†1410).

 

Kinder:

XIV.1. Wilhelm von Arkel

(†01.12.1417 Gorinchem). Am 01.12.1412 verlieh ihm Herzog Rainald IV. Schloß und Land Born mit den Städten Sittard und Susteren. Graf Wilhelm VI. von Holland (1365-1417) beabsichtigte, seine Erbtochter Jakobäa (*25.07.1401, †08.10.1436) aus der Heirat mit Margareta von Burgund (†1441) mit Wilhelm von Arkel zu verheiraten. Sie war seit dem 04.04.1417 verwitwet und heiratete am 10.03.1418 den Herzog Johann von Brabant.

XIV.2. Maria von Arkel

(†19.07.1415). Heirat am 24.06.1409 mit Johann II. Herrn von Egmond (*um 1385, †04.01.1451, begraben zu Egmond), Regent des Herzogtums Geldern 1423-1436, Sohn des Arend Herrn von Egmond (1340-1409) und der Jolanthe von Leiningen (†1434), Tochter des Grafen Friedrich von Leiningen und der Johanna von Jülich.

Das Geschlecht derer von Arkel war um 1400 eines der angesehensten in der Grafschaft Holland. Neben dem Gebiet, in dem die Städte Gorkum, Leerdam, Heukelom und Asperen liegen, verfügte es über Besitzungen im Herzogtum Geldern, in Brabant, Limburg, Seeland, Bar, Utrecht und selbst in Frankreich, die reiche Erträge einbrachten. [65] Johann V. von Arkel wurde durch die Statthalterschaft von Holland, Seeland und Friesland (1389-1399) zum mächtigsten und einflußreichsten holländischen Edelmann. Im Jahre 1376 heiratete er Johanna, die Schwester des Herzogs Wilhelm von Geldern-Jülich (†1402).

Nach dem Tode Wilhelms von Arkel (†1417) gab es für die Nachfolgeschaft in den Herzogtümern Geldern und Jülich, drei Prätendenten:

a) Arnold von Egmond (1410-1473), dem Enkel von Rainalds Schwester Johanna, der nicht dem Reichsfürstenstand angehörte. Arnold war im 4. Grad mit Rainald blutsverwandt.

b) Herzog Adolf von Berg, Graf von Ravensberg, einem Angehörigen des Mannesstammes der Jülicher Dynastie: Sein Großvater Graf Gerhard von Berg und Ravensberg war der älteste Sohn des ersten Herzogs von Jülich, Wilhelm (1328-1361), der auch der Großvater väterlicherseits von Rainald IV. war. Adolf gehörte dem Reichsfürstenstand an, aber in direkter Linie stammte er nur in sechster Generation aus dem Hause Geldern ab. Adolf von Berg war im 5. Grad mit dem Erblasser blutsverwandt.

c) Johann von Loen, Herr von Heinsberg, dessen Mutter Philippa eine Tochter des Herzog Wilhelm von Jülich war. Johann war ebenfalls mit im 4. Grad mit Rainald blutsverwandt.

„Wenn auch keine allgemein gültige Erbfolgeordnung feststand, so war doch der Vorrang der Schwertseite, wenn es sich um ein Familiengut handelte, überall anerkannt, Herzog Adolfs Erbrecht hatte also das Übergewicht gegenüber den Ansprüchen Johanns von Heinsberg, obgleich dieser dem gemeinsamen Stammvater aus dem Hause Jülich noch um einen Grad näher kam. Ganz anders stand es mit der Erbberechtigung der Schwester Rainalds Johanna und deren Sohne Wilhelm von Arkel hinsichtlich des Herzogtums Geldern. Es war dies kein altjüliches Stammgut, war vielmehr erst durch Maria von Geldern nach dem Tode ihres Bruders Rainald III. dem Herzog von Jülich zugeführt worden. Hier blieb Wilhelm von Arkel der nächstberechtigte Erbe“. [66]

Durch kaiserliches Privileg war in Geldern die Nachfolge in weiblicher Linie erlaubt. Der Fall war 1371 bereits eingetreten: Herzog Wilhelm von Jülich (†1383) als der Mann der Maria von Geldern (†1405) und Johann von Chatillon, Graf von Blois (†1381) als Ehemann der Mathilde von Geldern stritten um das Gelderner Erbe.

Herzog Rainald von Geldern begünstigte die ausschließliche Nachfolge Adolfs von Berg. Am 25.Dezember 1410 bewegte er Johann von Heinsberg für eine gewisse Geldentschädigung jülich-geldernscher Lehnsmann zu werden und zugunsten von Adolfs Nachfolge auf alle Erbansprüche auf diese Herzogtümer zu verzichten. [67] Um Adolfs Erbnachfolge zumindest zu fördern, hob Rainald auch am 5. Dezember 1412 den Erbverzicht auf, den Adolphs Vater Wilhelm auf das Herzogtum Jülich geleistet hatte. Die Stände des Herzogtums Geldern aber wählten sofort nach dem Tode Rainalds IV. den jungen Arnold von Egmond zu ihrem neuen Herzog. Es kam zu einem Krieg zwischen Parteien, der vorläufig mit einem Patt endete: Arnold konnte sich im Herzogtum Geldern, sein Rivale Gerhard von Berg und Ravensberg im Herzogtum Jülich behaupten. Keiner von beiden verzichtete auf die Ansprüche auf das gesamte Erbe.

Arnold von Geldern verpfändete am 7. Dezember 1472 [68] ohne Zustimmung der Stände dem Herzog von Burgund das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen für 300.000 rheinische Goldgulden. [69] Herzog Gerhard I. von Jülich-Berg verkaufte am 20. Juni 1473 seine Erbrechte auf Geldern für die Summe von 80.000 Gulden an den Herzog von Burgund [70] . Damit haben beide Kontrahenten von 1423-44 zugunsten des Herzogs von Burgund auf ihre Rechte auf Geldern verzichtet. Nachdem Karl der Kühne auf diese Weise sowohl die Jülicher als auch die Egmonder Ansprüche auf Geldern aufgekauft hatte, belehnte Kaiser Friedrich III. (1440-1493) Karl den Kühnen am 6. November 1473 zu Trier mit Geldern und Zutphen. [71]

Karl der Kühne, dessen Familie seit 1384 Flandern, 1396 Limburg, 1405 Brabant, 1433 Holland-Seeland-Friesland-Hennegau und seit 1451 Luxemburg ihr Eigen nennen konnte, hatte sich so nun auch auf dem rechten Rheinufer und im Rheinland festgesetzt. Er, der als „lachender Dritter“ aus dem Ringen hervorging, überließ Herzog Johann I. von Kleve (1448-1481) für seine Hilfe bei der Erwerbung Gelderns 1473 Wachtendonk, Goch, Asperden, Weeze, Nergena und Mook im Westen, Lobith, die Düffel und die Vogtei über das Reichsstift Elten im Norden von Kleve, welches nunmehr seine größte Ausdehnung erreichte.


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Das Haus Egmond

Die Egmonds stammten aus Egmond südwestlich von Alkmaar (Nordholland) und übten das Vogtamt über das dortige Kloster aus. [72] Der Aufstieg begann mit Johann I. von Egmond (†1369), Statthalter von Holland. Sein Sohn war Arend (†1409), Herr von Egmond und IJsselstein sowie Rat von Holland; er heiratete Jolanthe (†1434), Tochter des Grafen Friedrich VII. von Leiningen (†1377) und der Marie de Chatillon (†1363) [73] . Arends Sohn Johann II. von Egmond (um 1385-1451) heiratete am 24.06.1409 Maria von Arkel (†18.07.1415). Von 1423-1436 war er für seinen älteren Sohn Arnold Regent des Herzogtums Geldern. Sein jüngerer Sohn war Wilhelm von Egmond (26.01.1412-19.01.1483), 1473-1476 Statthalter des Herzogtums Geldern. Der berühmteste Angehörige des Hauses ist zweifelsohne der niederländische Freiheitsheld Lamoral Graf von Egmond (1522-1568). [74]

Johann II. Herr von Egmond (*um 1385, †04.01.1451, begraben zu Egmond), Regent des Herzogtums Geldern 1423-1436, Sohn des Arend Herrn von Egmond (1340-1409) und der Jolanthe von Leiningen (†1434). Heirat am 24.06.1409 mit Maria von Arkel (†19.07.1415) [XIV.2], Tochter des Johann V. Herrn von Arkel (1362-1428) und der Johanna von Geldern-Jülich (†1415).

Kinder:

XV.1. Arnold von Egmond, siehe unten,

XV.2. Wilhelm von Egmond (*26.01.1412, †Grave 19.01.1483) [75] , Herr von Egmond, Leerdam, IJsselstein, Schoonderwoerd und Haastrecht (1451), 1473-76 Statthalter des Herzogtums Geldern für Karl den Kühnen. Heirat am 22.01.1437 mit Walburga von Moers (†1459, begraben zu Den Hag), Tochter des Grafen Friedrich von Moers und der Engelberta von Kleve. 7 eheliche Kinder [76] .

XV.1. Arnold von Egmond

(*nach dem 14.07.1410, †Grave 23.02.1473, beigesetzt in der St. Elisabethkirche zu Grave), folgte 25.06.1423 seinem Großonkel mütterlicherseits, Rainald IV., als Herzog von Geldern und Graf von Zutphen, wurde am 10.01.1465 von seinem Sohn gefangengenommen und abgesetzt [77] , 1471 durch Karl den Kühnen befreit, verpfändete am 7. Dezember 1472 sein Herzogtum für 300.000 rheinische Goldgulden an Karl den Kühnen. Arnold starb am 23. Februar 1473 zu Grave und wurde dort auch begraben. Er heiratete in Kleve am 23.Juli 1423 Katharina [78] von Kleve (*25.05.1417, †Lobith 10.02.1479, begraben im Karthäuserkloster zu Grave), Tochter von Herzog Adolf I. von Kleve (1373-1448) und dessen zweiter Ehefrau Maria von Burgund (ca. 1389-30.10.1463).


Kinder:

XVI.1. Maria von Geldern

(*Grave 17.01.1432, †01.12.1463, begraben zu Edinburgh), heiratete am 3. Juli 1449 zu Holyrood Jakob II. Stuart, König von Schottland (*16.Oktober 1430 Holyrood Palace, †03.08.1460 Roxburgh Castle), Sohn von König Jakob I. von Schottland (1394-21.02.1437) und der Joan Beaufort von Somerset (*ca. 1405, †15.07.1445). Jakob II. folgte 1437 seinem Vater in Schottland. [79] Maria von Geldern wurde die Mutter von König Jakob III. von Schottland.

XVI.2. Wilhelm von Geldern

(*1434, †jung, begraben zu Monnikhuisen).

XVI.3. Eduard von Geldern

(*1435, †jung).

XVI.4. Margarethe von Geldern

(*11.08.1436, †Simmern 02.11.1486, begraben neben ihrem Mann zu Ravengiersburg), heiratete zu Lobith am 16.August 1454 den Pfalzgrafen Friedrich I. von Simmern (*24.04.1417, †Simmern 29.11.1480),  aus dem Hause Wittelsbach, Sohn des Pfalzgrafen Stefan von Pfalz-Simmern (23.06.1385-14.02.1459) und der Erbtochter Anna von Veldenz (*1390, †16.11.1439). Friedrich I. regierte seit 16.September 1444 in Sponheim, folgte am 14. Februar 1459 seinem Vater in Simmern.

XVI.5. Adolf von Geldern (siehe unten),

XVI.6. Katharina von Geldern

(*um 1439, †Geldern 25.01.1497, begraben zu Geldern), Regentin des Herzogtums Geldern 1477-1481. Heiratete (?) Anfang 1464 Ludwig von Bourbon (*1436, †30.08.1482), Sohn des Herzogs Karl I. von Bourbon (1401-1456) und der Agnes von Burgund (†1476). Diese Verbindung ließ König Ludwig XI. von Frankreich für ungültig erklären, denn Ludwig von Bourbon war seit dem 30. März 1456 Bischof von Lüttich. Ludwig und Katharina hatten drei Söhne: 

-      Peter von Bourbon (1464-1529), Baron von Busset, Stammvater der späteren Grafen von Bourbon-Busset,

-      Ludwig (1465-nach 1500),

-      Jakob (1466-1537), ab 1503 Großprior des Johanniter-Ordens in Frankreich.

XVI.5 Adolf von Geldern

(*12.02.1438, †Doornik/Tournay 27.06.1477), wurde am 15.03.1439 zu Arnheim getauft, nahm 20.01.1465 seinen Vater gefangen und wurde so Herzog von Geldern, bis er selbst 1471 von Karl den Kühnen von Burgund gefangen genommen wurde (1471-1477). Nach sechsjähriger Gefangenschaft 1477 von den Flamen befreit, fiel er kurz darauf bei Tournay. Er heiratete am 28. Dezember 1463 in Brüssel Katharina von Bourbon, (*ca. 1440, †Nimwegen 21.05.1469, beigesetzt in der St. Stefanskirche zu Nimwegen), Tochter des Herzogs Karl I. von Bourbon (1401-04.12.1456) und der Agnes von Burgund (1407-01.12.1476).

Kinder:

XVII.1. Philippa von Geldern,

(*Brüssel um 1465, †Nanzig/Nancy 28.02.1547), heiratete am 1.September 1485 in Orleans den Herzog Renatus II. von Lothringen (*02.05.1451, †10.12.1508), Sohn des Grafen Friedrich VI. von Lothringen-Vaudemont (1417-31.08.1470) und der Jolanthe von Anjou (*02.11.1428, †nach dem 22.02.1483). Renatus II. erbte am 4. August 1473 Lothringen nach dem Tode seines Vetters, verlor es wieder von 1475-1477 an Karl den Kühnen und erbte 1480 nach dem Tode seines Großvaters Rene von Anjou das Herzogtum Bar. Philippa wurde 1520 Klarisse.

XVII.2. Karl von Geldern

(*Grave 09.11.1467, †Arnheim 30.06.1538, begraben in der St. Eusebiuskirche zu Arnheim), wurde nach 1473 unter der Vormundschaft von Karl den Kühnen und später von Kaiser Maximilian I. aufgezogen, geriet 1487-92 in französischer Kriegsgefangenschaft, 1492-1538 Herzog von Geldern. Seine Regierungszeit war geprägt von ständigen Kämpfen gegen das Haus Habsburg. Gestorben, kurz nachdem er zum Herzog von Bourbon designiert wurde. Heirat zu Celle am 7. Dezember 1518 mit der Welfin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg (*11.09.1494, †Geldern 02.04.1572, begraben in der Pfarrkirche zu Geldern), Tochter von Herzog Heinrich IV. von Braunschweig-Lüneburg (15.09.1468-19.02.1532) und der Margareta von Sachsen (04.08.1469-07.12.1528).


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Bastarde

Heinrich

-          Dietrich Bastard von Geldern (†nach 1190).

Otto II.

-          Maria von Geldern Frau von Bell (*vor 1281, †ca. 1306).

Otto III.

-          Heinrich Bastard von Geldern, Ritter, 1288 in der Schlacht bei Worringen gefallen, heiratete Elisabeth, Frau von Grebben.

Rainald I.

-          (?) Laurentius Bastard von Geldern. Vielleicht Stammvater der Herren von Steenbergen.

Rainald III.

-          Johann von Hattem, 1371-1421 Besitzer des Schlosses zu Hattem.

Eduard

-          Johann Bastard von Geldern, Pastor von Botselaer.

-          Eine Tochter, vor 1371 verheiratet mit N.N. von Coeverden.

-          Kinder (?) von Jutken van Wijck.

Wilhelm I.

-          Von Mechtild von Brakel: Wilhelm von Cuyck, Herr von Middelaer (1402). Heirat im September 1394 mit Johanna, Frau von Cuyck, Tochter von Wennemar von Cuyck und Alijt de Cocq. Die Ehe wurde 1400 gelöst.

-          Johann, Herr von Amersoye (1402). Heiratete 1399 zu Zevenaar Hadewich van Sinderen.

-          Wilhelm, 1397-1426 erwähnt.

-          Wilhelm (†1396 Zaltbommel).

-          Maria. Heirat 1402 mit Johann von Büren (†1461), Herr von Arcen.

-          Johanna. Heirat Sommer 1384 mit Johann von Cuyck (†1394), ältester Sohn von Wennemar, Herrn von Cuyck, und der Alijt de Cocq.

-          Maria. Heirat 1401 mit Rainald von Coeverden.

Rainald IV.

-          Wilhelm, Herr von Wachtendonk (†1439), 1413-1432 Herr von Batenburg, 13. Dezember 1416 legitimiert. Erste Heirat 05. Januar 1410 mit Johanna von Wachtendonk (†1415), Erbtochter von Arnold III. Herrn zu Wachtendonk und Wilhelma von Büren. Zweite Heirat 1415 mit Hermanna von Bronckhorst (†nach 1439), Tochter von Gisbert von Bronckhorst und Margarete von Ghemen. (Sohn).

-          Wilhem (†1421), Abt von Gladbach, Pastor zu Kaldenkirchen.

-          Eduard von Bell, 1419 Herr von Haps, 1447 Pfandherr zu Uerdingen, 1473 Amtmann zu Hülchrath. Erste Heirat 1410 zu Arnheim mit einer Tochter des Wilhelm von Arnheim. Zweite Heirat am 1. Mai 1418 mit Stina Schall von Bell, Tochter von Gerhard Vogt von Bell und Elisabeth Scherffgin. (Tochter).

-          Rainald von Gülich, 1410/1436 zu Weisweiler. Heirat ca. 1415 mit Alverade von Disternich (†nach 1.05.1424) [Stammvater des Adelsgeschlechtes „von Gülich“].

-          Aleid.

-          Alverade.

Arnold von Egmond

-          Johann Bastard von Geldern zu Arcen (†1498), Herr von Grunsfoort, 1478 Conventual zu Mariendael. (Nachkommen).

-          Jakob Bastard von Geldern, 1468 Kaplan bei seinem Vater.

-          Katharina Bastardin von Geldern (†07.10.1483), Nonne zu Mariendael bei Utrecht.

-          Wilhelm Bastard von Geldern.

-          Von Katherina, Tochter von Johannes van Straesborch: Aleid Bastardin von Geldern, 7. Mai 1460 legitimiert.

-          Jolante Bastardin von Geldern.

-          Agnes Bastardin von Geldern, Nonne im Kloster Bethanien bei Arnheim.

-          Friedrich Bastard von Geldern (†03.06.1467).

Adolf von Egmond

-          Von Elisabeth von Haeften: Rainer Bastard von Geldern (*ca. 1460, †11.11.1522), 1499 Herr von Grunsfoort, 1502-22 Statthalter des Oberquartiers Geldern, 1507 geldernscher Rat, 1514 Drost der Veluwe, 1516 Herr von Wickrath. Heirat 29. Juni 1503 Aleid Schenck von Nideggen (†21.12.1555), Erbin von Arcen. (Nachkommen: Reichsgrafen von Geldern-Egmond).

-          Wilhelm Bastard von Geldern (†nach 1532), 1526 Kanonikus zu Utrecht und Xanten.

-          Joachim Bastard von Geldern, Kanonikus von Zutphen, 1522 Kaplan des Herzogs Karl, 1527 Pastor in Aldekerk.

-          Katharina Bastardin von Geldern, 1526 Nonne im Kloster Nazareth in Geldern.

-          Ermgard Bastardin von Geldern.

-          Johann Bastard von Geldern (*1470, †1509), 1492 Drost von Krieckenbeck und Erkelenz, 1501 Pfandherr von Rozendaal, 1502 Schultheiß von Hattem, 1508 Herr von Wilp. Heirat mit Margaretha van Eversdijk, Tochter von Michael van Eversdijk. (Nachkommen).

Karl von Egmond

-          Von Anna von Roderlo (†1539), die 1517 Heinrich von Steenbergen heiratete: Karl de Oude Bastard von Geldern (*ca. 1508, †1568), 1529-35 Statthalter von Groningen, 1539 Herr von Caldenhoven in der Veluwe, floh als Zwinglianer in die Gegend von Danzig (Gut Reichenberg), 1548 Kriegshauptmann der Stadt Danzig. Erste Heirat 1545 mit Elisabeth Buning. Zweite Heirat 5. Juni 1565 mit Maximiliana von der Marck und Arenberg, Bastardtochter von Graf Robert III. von der Marck und Arenberg (†1544). (Nachkommen).

-          Karl de Jonge Bastard von Geldern (*ca. 1515, †21.01.1576), 1538 Herr von Spankeren bei Arnheim. Heirat am 04. Mai 1538 mit Fenne von Brockhuysen (†1592/98). (Nachkommen).

-          Peter Bastard von Geldern (†Februar 1566 Kampen), Hauptmann eines Lübeck-Oldenburger Fähnleins in der Grafenfehde 1535. (Tochter).

-          Adolf Bastard von Geldern (†nach 1549), verkauft 1544 seine Rechte an den Zehnten zu Groot-Driel

-          Von Johanna van Rietwijck, die später Joost von Swieten, Amtmann der Niederbetuwe, heiratete: Katharina Bastardin von Geldern (*ca. 1511, †1601 Schloß Heukelom). Heirat 25. September 1532 mit Walraf von Arkel (†1557), Herr von Waardenberg, Sohn von Otto von Arkel und Walravina von Broekhuizen.

-          Anna Bastardin von Geldern (†vor 1568). Erste Heirat 1520 mit Adrian von Büren (†1527), Herr von den Aldenhaag, Amtmann der Niederbetuwe, Richter von Tiel. Zweite Heirat 1538 mit Claas Vijgh zu Blankenburg (†1595), Herr von Elst, Amtmann der Niederbetuwe.


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Das Haus Kleve-Mark

Die geldrische Ständeversammlung schloß am 27. Januar 1538 in Nimwegen einen Vertrag, in welchem bestimmt wurde, daß nach dem Tode Karl von Egmonds das Herzogtum Geldern an den Jungherzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg übergehen solle. Die Stände huldigten diesem noch an Ort und Stelle. Wilhelms Vater, Herzog Johann III. von Jülich-Kleve-Berg, übte die Schutzherrschaft aus. De facto begann schon von diesem Tage an die Herrschaft des Klever Hauses. [80]

I.1.Johann III. der Friedfertige von Jülich-Kleve-Berg

(*10.11.1490, †06.02.1539, begraben in der Stiftskirche in Kleve), 1511-1539 Herzog von Jülich-Berg, Graf von Ravensberg, 1521-1539 Herzog von Kleve und Graf von Mark,  1530 Kreisdirektor. Sohn des Herzogs Johann II. von Kleve (13.04.1458-15.05.1521) und der Mathilde von Hessen (*1473, †19.02.1505), Heirat am 01. Oktober 1510 mit Marie von Jülich-Berg (*03.08.1491, †19.08.1543), Erbin der Herzogtümer Jülich und Berg, Tochter von Herzog Wilhelm IV. von Jülich (09.01.1455-07.09.1511) und der Sibylle von Brandenburg (31.05.1467-09.07.1524).

Kinder:

II.1. Sibylle von Jülich-Kleve-Berg

(*17.07.1512, †21.02.1554). Heirat  1526 mit Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen (*30.06.1503, †03. 03.1554).

II.2. Anna von Jülich-Kleve-Berg

(*22.09.1515, †16.07.1557). Heirat am 6. Januar 1540 (geschieden 1540) mit König Heinrich VIII. von England (*28.06.1491, †28.01.1547), Sohn des Königs Heinrich VII. Tudor von England (28.01.1457-21.04.1509) und der Elisabeth von York (11.02.1466-11.02.1503).

II.3. Wilhelm der Reiche (1516-1592) (s.u.)

II.4. Amalie von Jülich-Kleve-Berg  (*14.11.1517, †01.03.1586, begraben in der Stiftskirche St. Lambertus zu Düsseldorf).

II.3. Wilhelm der Reiche

(*28.07.1516, †05.01.1592, begraben in der Stiftskirche St. Lambertus zu Düsseldorf), 1538-1543 Herzog von Geldern, Graf von Zutphen, 1539-1592 Herzog von Jülich-Kleve-Berg, Graf von Mark und Ravensberg, 1555 Kreisoberst; Sohn des Herzogs Johann III. von Kleve-Jülich-Berg (1490-1539) und der Marie von Jülich-Berg (1491-1543). Erste Heirat am 15. Juli 1540 (durch Papst Paul III. am 12. Oktober 1545 annulliert) mit Jeanne von Navarra (*1528, †09.06.1572, 1555-1572 Königin von Navarra, der Erbtochter des Königs Heinrich von Navarra (1503-1555) und seiner Frau Margarete (1492-1549), der Schwester des Königs Franz I. von Frankreich (1494-1547). Sie heiratete zum zweiten Mal im Oktober 1548 den Herzog Anton von Bourbon, 1518-1562). Zweite Heirat am 18. Juli 1546 zu Regensburg mit Erzherzogin Marie von Österreich (*15.05.1531 Prag, †11.12.1581 Schloß Hambach, begraben in der Stiftskirche Mariae Himmelfahrt in Kleve), Tochter Kaiser Ferdinands I.  und der Anna von Böhmen.

Kinder:

III.1. Marie Eleonore Jülich-Kleve-Berg

(*15./16.06.1550, †01.06.1608). Heirat am 14. Oktober 1573 mit Herzog Albrecht Friedrich von Preußen (*29. 04.1553, †28. 08.1618) (Nachkommen). Ihre Nachkommen erbten das Herzogtum Kleve sowie die Grafschaften Mark und Ravensberg.

III.2. Anna von Jülich-Kleve-Berg

(*01.03.1552, †16.10.1632). Heirat am 27. September 1574 mit Philipp Ludwig Pfalzgraf von Neuburg (*02.10.1547, †22.08.1614), 1569-1614 Pfalzgraf von Zweibrücken und Herzog von Neuburg, 1609-14 Herzog von Jülich-Berg, Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg (1526-1569) und der Anna von Hessen-Kassel (1529-1591). Ihre Nachkommen erbten die Herzogtümer Jülich und Berg.


III.3. Magdalene von  Jülich-Kleve-Berg

(*02.11.1553, †30.08.1633). Heirat am 04. Oktober 1479 mit Pfalzgraf Johann I. von Zweibrücken  (*08.05.1550, †12.08.1604), Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken (1526-1569) und der Anna von Hessen-Kassel (1529-1591).

III.4. Karl Friedrich von Jülich-Kleve-Berg

(*28.04.1555, †09.02.1575, begraben in der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell´Anima in Rom).

III.5. Elisabeth von Jülich-Kleve-Berg

(*29. 06.1556, †19. 04.1561, begraben in der Stiftskirche in Kleve).

III.6. Sibylle von Jülich-Kleve-Berg

(*26.08.1557, †16.12.1627). Erste Heirat mit Philipp von Baden (†1588). Zweite Heirat am 04. März 1601 mit Karl von Österreich (*22.11.1560 Schloß Pürglitz/Böhmen, †31.10.1618 Überlingen/Bodensee, begraben in der Kapuzinerklosterkirche zu Günzburg), Markgraf von Burgau, Graf von Nellenburg und Hohenberg, 1587 spanischer Oberst, 1594 Feldmarschall, Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Österreich (1529-1595), gefürsteten Grafen von Tirol, und der Philippine Welser (1527-1580).

III.7. Johann Wilhelm

(*28.05.1562, †25.03.1609), 28. April 1574-1585 Administrator des Bistums Münster, 1592-1609 Herzog von Jülich-Kleve-Berg. Erste Heirat am 16. Juni 1585 zu Düsseldorf mit Jakobäa von Baden (*16.01.1558, ermordet 02./03.09.1597, begraben in der Stiftskirche St. Lambertus zu Düsseldorf), Tochter des Markgrafen Philibert von Baden-Baden. Zweite Heirat am 20. Juni 1599 mit Antonie von Lothringen (*26. 08.1568, †23. 08.1610), Tochter des Herzogs Karl II. von Lothringen.


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Das Haus Burgund (Habsburg)

Das grundlegende Werk über die Genealogie des Hauses Burgund und der spanischen Habsburger ist das von Dek. [81]

I. Karl der Kühne

(*10.11.1433 Dijon, †05.01.1477 Nancy/Nanzig), Herzog von Burgund 1467-1477 und von Geldern 1473-1477, Sohn des Herzogs Philipp III. von Burgund (1396-1467) und der Isabella von Portugal (1397-1472). Verlobung 1439 mit Katharina von Frankreich (†13.09.1446). Erste Heirat 30.10.1454 mit Isabella von Bourbon (ca. 1436-13.09.1465), Tochter des Herzogs Karl I. von Bourbon (1425-1456) und der Agnes von Burgund (†1476) [die beiden letzten waren auch Großeltern des Karl von Egmond]. Zweite Heirat 9.07.1468 mit Margareta von England (1446-16.04.1503), Tochter des Herzogs Richard von York (1411-1460) und der Caecilia von Westmoreland (1415-1495) sowie Schwester der beiden englischen Könige Eduard IV. (1442-1483) und Richard III. (1452-1485).

Tochter aus erster Ehe:

II. Maria von Burgund

(*13.02.1457 Brüssel, †27.03.1482 Brügge, begraben in der Liebfrauenkirche in Brüssel), Herzogin von Geldern 1477-1482. Heirat 20.08.1477 mit Kaiser Maximilian I. (*22.03.1459 Wiener Neustadt, †12.01.1519 Wels, begraben in Wiener Neustadt, sein Herz im Sarg der Maria von Burgund in Brügge; das Grabmal in Innsbruck ist leer), Sohn von Kaiser Friedrich III. (1415-1493) und der Eleonore von Portugal (1436-1467), Herzog von Geldern 1482-1492, 1482-1495 Regent für seinen Sohn.

Kinder:

III.1. Erzherzog Philipp.

Siehe unten.

III.2. Erzherzogin Margarete

(*10.01.1480 Brüssel, †01.12.1530 Mecheln, begraben im Kloster Bourg-en-Bresse/Savoyen), Gräfin von Franche-Comté und Artois 1482-1493, Gräfin von Franche-Comté 1506-1530, Generalstatthalterin der Niederlande 1507-1515 und 1518-1530. Erste Heirat am 03.04.1496 zu Burgos mit Prinz Juan von Aragon-Kastilien (*28.06.1478 Burgos, †04.10.1497 Burgos, begraben im Dominikanerkloster Santo Tomás in Avila). Zweite Heirat am 02.12.1501 zu Romainmotier/Frankreich mit Herzog Philibert II. von Savoyen (*10.04.1480 Chambéry, †10.09.1504 Schloß Pont d´Ain in Bourg-en-Bresse/Savoyen, begraben in der Kirche in Bourg-en-Bresse/Savoyen). Sein Neffe, Herzog Emanuel Philibert von Savoyen (1528-1580), war 1558-1559 Generalstatthalter der Niederlande.

III.3. Erzherzog Franz

(*02.09.1481 Brüssel, †26.12.1481 Brüssel, begraben in der 1773 zerstörten Kirche St. Jakob du Coudenberg/Belgien).

III.1. Philipp der Schöne

(*22.07.1478 Brügge, †26.09.1506 Burgos, begraben in der Kathedrale von Granada), Erzherzog von Österreich, König von Kastilien 1504-1506, Herzog von Burgund 1482-1506, Herzog von Geldern 1482-1492. Heirat am 21.10.1496 zu Lille/Rijssel mit der Infantin Johanna der Wahnsinnigen von Kastilien (*06.11.1479 Toledo, †13.04.1555 Tordesillas, begraben in der Kathedrale von Granada), Tochter des Königs Ferdinand V. von Aragonien und der Königin Isabella von Kastilien.

Kinder:

IV.1. Erzherzogin Eleonora

(*24.11.1498 Brüssel, †17.02.1558 Talaveruela/Spanien, begraben im Escorial). Erste Heirat 07.03.1519 zu Lissabon mit König Emanuel I. von Portugal (*01.06.1469 Lissabon, †13.12.1521 Lissabon, begraben in der Kirche Santa Maria beim Jeronimuskloster in Lissabon), Sohn des Prinzen Ferdinand von Portugal (1433-1470), Herzogs von Viseu, und der Beatrix von Portugal (1430-1506), einer Cousine ersten Grades (Tochter des Prinzen Johannes von Portugal). Zweite Heirat am 05.08.1530 zu Paris mit König Franz I. von Frankreich (*12.09.1494 Cognac, †31.03.1547 Rambouillet, begraben in der Kathedrale von Saint Denis bei Paris), Sohn des Grafen Karl von Angouleme (1459-1496) und der Ludovica von Savoyen (1476-1531), Tochter des Herzogs Philipp I. von Savoyen.

IV.2. Kaiser Karl V.

Siehe unten.

IV.3. Erzherzogin Isabella

(*18.07.1501 Brüssel, †19.01.1526 Lierre/Lier bei Gent, begraben im Kloster St. Peter bei Gent, 1883 in die St.-Knuds-Kirche/Odensee überführt). Heirat am 12.08.1515 zu Oslo mit König Christian II. von Dänemark (*02.07.1481 Nyborg, †25.01.1559 Kalundborg, begraben in der St.-Knuds-Kirche/Odensee), Sohn des Königs Johann I. von Dänemark und der Christine von Sachsen, Tochter des Kurfürsten Ernst von Sachsen.

IV.4. Kaiser Ferdinand I.

(*10.03.1503 Alcalá de Henares bei Madrid, †25.07.1564 Wien, begraben im St.-Veits-Dom, Prag), König von Böhmen 1526. Heirat am 26.05.1521 zu Linz/Donau mit Anna von Ungarn und Böhmen (*23.07.1503 Prag, †27.01.1547, begraben im St.-Veits-Dom, Prag), Tochter des Königs Wladislaw II./V. von Ungarn und Böhmen (1456-1516) und der Anna von Foix (1484-1506).

IV.5. Erzherzogin Maria

(*17.09.1505 Brüssel, †18.10.1558 Cigales/Spanien, begraben seit 1574 im Escorial), Generalstatthalterin der Niederlande 1531-1555. Heirat 13.01.1522 zu Prag mit König Ludwig II. von Ungarn und Böhmen (*01.07.1506 Prag, †29.08.1526 bei Mohács, gefallen, begraben in der Basilika in Stuhlweißenburg/Ungarn), Sohn des Königs Wladislaw II. von Ungarn und Böhmen (1456-1516) und der Anna von Foix (1484-1506), Tochter des Grafen Gaston II. von Foix.

IV.6. Erzherzogin Katharina

(*14.01.1507 Torquemada/Spanien, †12.02.1578 Lissabon, begraben in der Kirche Santa Maria beim Jeronimuskloster in Lissabon). Heirat am 05.02.1525 zu Lissabon mit König Johann III. von Portugal (*06.06.1502 Lissabon, †11.06.1557 Lissabon, begraben in der Kirche Santa Maria beim Jeronimuskloster in Lissabon), Sohn des Königs Emanuel I. von Portugal (1469-1521) und der Maria von Aragonien (1482-1517), Tochter des Königs Ferdinand V. von Aragonien.

IV.2. Kaiser Karl V.

(*24.02.1500 Gent, †21.09.1558 San Jerónimo de Yuste, begraben im Escorial), Herzog von Burgund und König von Kastilien sowie Titular-Herzog von Geldern 1506, König von Spanien 1516, römisch-deutscher König 1519, „Erwählter Römischer Kaiser“ 1520, Herzog von Geldern 1543-1555. 1555/56 Thronverzicht. Heirat am 11.03.1526 zu Sevilla mit Isabella von Portugal (*24.10.1503 Lissabon, †01.05.1539 Toledo, begraben im Escorial), Tochter des Königs Emanuel I. von Portugal (1469-1521) und der Maria von Aragonien (1482-1517), Tochter des Königs Ferdinand V. von Aragonien.

Kinder:

V.1. König Philipp II.

Siehe unten.

V.2. Infantin Maria

(*21.06.1528 Madrid, †26.02.1603 Villamonte/Spanien, begraben in S. Clara, Madrid). Heirat am 13.09.1548 zu Valladolid mit Kaiser Maximilian II. (*31.07.1527 Wien, †12.10.1576 Regensburg, begraben im St.-Veits-Dom in Prag).

V.3. Infant Ferdinand

(*1530 Bologna, †1530 Bologna, begraben im Escorial). 

V.4. Infantin Johanna

(*24.06.1535 Madrid, †07.09.1573 Escorial, begraben im Klarissenstift der Descalzas Reales Madrid), Regentin von Spanien 1554-1559. Heirat am 07.12.1552 zu Toro mit dem Infanten Johann von Portugal (*03.06.1537 Evora, †02.01.1554 Lissabon, begraben in der Kirche Santa Maria beim Jeronimuskloster in Lissabon), Sohn des Königs Johann III. von Portugal (1502-1557) und der Infantin Katharina von Spanien und Erzherzogin von Österreich (1507-1578), Tochter des Königs Philipp I. von Kastilien.

V.5. Infant Juan

(*20.04.1539 Toledo, †20.04.1539 Toledo, begraben im Escorial).

uneheliche Kinder (u.a.):

1.     Herzogin Margarete von Parma

     (*28.12.1522 Oudenraade / Flandern, †18.01.1586 Ortona / Italien, begraben in S. Sisto in Piacenza), Generalstatthalterin der Niederlande 1559-1567 und 1579-1583, natürliche Tochter von Kaiser Karl und der Johanna van der Gheenst. Erste Ehe 31.05.1536 zu Florenz mit Alexander de Medici (*um 1510 Florenz, †07.01.1537 Florenz, begraben in der Basilika San Lorenzo in Florenz), Herzog von Florenz, natürlicher Sohn Lorenzos II. von Medici, Herzogs von Urbino. Zweite Ehe am 04.11.1538 zu Parma mit Ottavio Farnese (*09.10.1524 Parma, †18.11.1586 Parma, begraben in der Kirche Mag. della Steccata in Parma), Herzog von Parma und Piacenza, Sohn des Herzogs Peter Ludwig von Parma (1503-1547) und der Gerolama Orsini (†1570), Tochter des Fürsten Ludwig von Orsini. Ihr Sohn Alexander Farnese (1544-1592) war 1578-79 Generalstatthalter der Niederlande und anschließend noch bis 1580 militärischer Oberbefehlshaber.

2.     Don Juan d´Austria

     (*24.02.1547 Regensburg, †01.10.1578 Namur/Namen, begraben im Escorial), Generalstatthalter der Niederlande 1576-1578, natürlicher Sohn von Kaiser Karl V. und der Barbara Blomberg (um 1527-1597).

V.1. König Philipp II. von Spanien (*21.05.1527 Valladolid, †13.09.1598 Escorial, begraben im Escorial), Herzog von Geldern 25.10.1555-06.05.1598 (dankt ab), König von Spanien 16.01.1556, König von Portugal 26.10.1580. Erste Heirat 15.11.1543 zu Salamanca  mit der Infantin Maria von Portugal (*15.10.1527 Coimbra, †12.07.1545 Valladolid, begraben im Escorial), Tochter des Königs Johann III. von Portugal (1502-1557) und der Infantin Katharina von Spanien (1507-1578), Erzherzogin von Österreich. Zweite Heirat am 25.07.1554 zu Winchester mit Königin Maria Tudor von England (*18.02.1516 Greenwich, †17.11.1558 London, begraben in der Westminster Abbey, London), Tochter des Königs Heinrich VIII. von England und der Infantin Katharina von Aragonien, Tochter des Königs Ferdinand V. von Aragonien. Dritte Heirat am 02.02.1560 zu Toledo mit der Elisabeth von Frankreich (*02.04.1545 Fontainebleau, †03.10.1568 Aranjuez bei Madrid, begraben im Escorial), Tochter des Königs Heinrich II. von Frankreich (1519-1559) und der Katharina von Medici (1519-1589), Tochter des Großherzogs Lorenzo II. von Toskana. Vierte Heirat am 12.11.1570 zu Segovia mit Erzherzogin Anna von Österreich (*02.11.1549 Cigales bei Valladolid, †26.10.1580 Badajoz, begraben im Escorial), Tochter Kaiser Maximilians II. und der Infantin Maria (1528-1603), Tochter Kaiser Karls V.

Kinder:

VI.1. Karl (Don Carlos)

(*08.07.1545 Valladolid, †24.07.1568 Madrid, begraben im Escorial).

VI. 2. Isabella Clara Eugenia (*12.08.1566 Segovia, †30.11.1633 Brüssel, begraben in der Kathedrale Ste. Gudule in Brüssel), 06.05.1598-13.07.1621 Herzogin von Geldern, 1621-1633 Generalstatthalterin der Niederlande. Heirat 18.04.1599 mit Erzherzog Albrecht VII. von Österreich (*13.11.1557 Wiener Neustadt, †13.07.1621 Brüssel, begraben in der Gudula-Kathedrale in Brüssel), Generalstatthalter der spanischen Niederlande ab 1595 und ab 1599 Landesfürst der Niederlande, Sohn des Kaisers Maximilian II. (1527-1576) und der Erzherzogin Maria von Österreich (1528-1603).

VI.3. Katharina

(*10.10.1567 Segovia, †06.11.1597 Turin, begraben in Turin). Heirat 11.03.1585 Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen (*1562, †26.07.1630), Sohn des Herzogs Emanuel Philibert von Savoyen (1528-1580) und der Margarethe von Frankreich (1523-1574).

VI.4. Ferdinand

(*04.12.1571, †18.10.1578, begraben im Escorial).

VI.5. Karl Laurentius

(*12.08.1573 Galapagar, †30.06.1575 Madrid, begraben im Escorial).

VI.6. Diego

(*12.07.1578, †21.11.1582, begraben im Escorial).

VI.7.König Philipp III. von Spanien (*14.04.1578 Madrid, †31.03.1621 Madrid, begraben im Escorial). Heirat 18.04.1599 mit Erzherzogin Margareta von Österreich (*25.12.1584 Graz, †03.10.1611 Escorial, begraben im Escorial), Tochter von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich und Maria von Bayern.

VI.8. Maria

(*14.02.1580, †05.08.1583, begraben im Escorial).


1578/79 löste sich unter dem Statthalter Johann I. Graf von Nassau-Dillenburg der größte Teil des Herzogtums Geldern (Nimwegen, Zutphen, Arnheim) von Habsburg und schloß sich den Generalstaaten als Provinz Gelderland an (Utrechter Union vom 23.01.1579); das Oberquartier Geldern blieb spanisch. Am 26. Juli 1581 setzte die Utrechter Union Philipp II. ab und schloß sich in den Generalstaaten zu einem losen Staatenbund zusammen (Republik der Vereinigten Niederlande). Seitdem ist das Herzogtum Geldern geteilt.


Zum Inhaltsverzeichnis
 

Quellen

1.     Theodor Joseph LACOMBLET: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Bände I-IV. Düsseldorf 1840-1857.

2.     Monumenta Germaniae Historica [MGH]:

       III. Diplomata [DD] Abt. 4. Diplomata regum et imperatorum Germaniae. Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser [Dipl. reg. imp. Germ.]. Bd. 1-6, 8-11, 18. Hannover u.a., 1879-1990 [Teilnachdruck 1978-87]. Bd. 1 (Konrad I., Heinrich I., Otto I.); Bd. 2 (Otto II., Otto III.); Bd. 3 (Heinrich II., Arduin); Bd. 4 (Konrad II.); Bd. 5 (Heinrich III.); Bd. 6 (Heinrich IV.); Bd. 8 (Lothar III., Richenza); Bd. 9 (Konrad III. und sein Sohn Heinrich); Bd. 10/1-3 (Friedrich I.).

       Scriptores (SS), Bd. XV, 2. Teil: Vita Adelheidis Abbatissae Vilicensis auctore Bertha, ed. O. hHolder-Egger, Hannover 1888, S. 754-763.

3.     Isaac Anne NIJHOFF: Gedenkwaardigheden uit de Geschiedenis van Gelderland. Bände I-VI. Arnheim-Den Haag 1830-1875.

4.     L. A. J. W. Baron SLOET: Oorkondenboek der Graafschappen Gelre en Zutfen. 2 Bände. Den Haag 1872-1876.

5.     W. A. Freiherr van SPAEN: Oordeelkundige Inleiding tot de Historie van Gelderland. 4 Bände. Utrecht 1801-1805.

Literaturverzeichnis

1.     W. Jappe Alberts: Geschiedenis van Gelderland. Den Haag 1966.

2.     W. van Anrooij: Spiegel van ridderschap. Heraut Gelre en zijn ereredes. 2. Auflage. Amsterdam 1992.

3.     Günther Binding: Zur Lage und Bauzeit der Burg in Geldern. In: Bonner Jahrbücher 167 (1967), S. 347-356.

4.     P. C. Boeren: De Oorsprong van Limburg en Gelre. Maastricht 1938.

5.     Severin Corsten: Genealogische Übersicht zur Geschichte der Herrschaften Wassenberg, Heinsberg und Valkenburg im hohen Mittelalter. In: Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1972, S. 11-17. 

6.     Severin Corsten: Megingoz und Gerberga, Gründer des Stiftes Vilich. In: Bonner Geschichtsblätter 30 (1978), S. 7-25. 

7.     A. W. E. Dek: Genealogie der Graven van Holland. 4. Auflage. Zaltbommel 1969.

8.     A. W. E. Dek: Genealogie der Heren en Graven van Egmond. 2. Auflage. Zaltbommel 1970.

9.     P. N. van Doornick u. J. S. van Veen: De graven en hertogen van Gelre. Arnheim 1904 (Werken Gelre 1).

10.  Elisabeth EBE-JAHN: Aus der Frühzeit Gelderns. In: Burg und Stadt Geldern. Geldern 1990, S. 17-30 (herausgegeben vom Archäologischen Arbeitskreis im Historischen Verein für Geldern und Umgegend).

11.  M. Erbe: Belgien, Niederlande, Luxemburg: Geschichte des niederländischen Raumes. Stuttgart-Berlin-Köln 1993.

12.  Rudolf Ernsing: Wilhelm III. von Jülich als Herzog von Geldern (1372-1393). Phil. Diss. Münster. Paderborn 1885.

13.  Klaus Flink u.  W. Janssen (Hrsg.): Königtum und Reichsgewalt am Niederrhein. Kleve 1983, S. 9-41 (Klever Archiv 4).

14.  Stefan Frankewitz: Die geldrischen Ämter Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter. Geldern 1985 (VHVG 87).

15.  Stefan Frankewitz u. Peter Lingens: Drache und Mispel im Gelderland, Geldern 1996 (Geldrisches Archiv 4).

16.  Friedrich Gorissen: Geldern und Kleve. Über die Entstehung der beiden niederrheinischen Territorien und ihre politische Voraussetzungen. In: Kleverland am Niederrhein. Kleve 1951.

17.  Heinrich Grote: Stammtafeln. Leipzig 1877.

18.  Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. 3. Auflage. München 1988.

19.  Leopold Henrichs: Die Vögte von Pont, älteste Besitzer der Burg Geldern. In: ders.: Das alte Geldern. Gesammelte Schriften zur Stadtgeschichte. Redigiert von Gregor HÖVELMANN. Geldern 1971, S. 16-20.

20.  Eduard Hlawitschka: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, Saarbrücken 1969, S. 139.

21.  Wilhelm Karl Prinz zu Isenburg: Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Band I-II. Marburg 1965.

22.  Ralf G. Jahn: Der Geldrische Erbfolgestreit 1538-1543. In Geldrischer Heimatkalender 1993, S. 112-131. (Nachdruck in: Jülicher Geschichtsblätter - Jahrbuch des Jülicher Geschichtsvereins 63 [1995], S. 45-75).

23.  Ralf G. Jahn: Die Genealogie der Grafen und Herzöge von Geldern. In: Geldrischer Heimatkalender 1998, S. 123-131.

24.  Ralf G. Jahn: Genealogische Anmerkungen zu den Herzögen von Jülich. In: Jülicher Geschichtsblätter – Jahrbuch des Jülicher Geschichtsvereins 67/68 (2000), S. 381-420.

25.  Ralf G. Jahn: Die Grafen von Hamaland und Zutphen. In: Geldrischer Heimatkalender 1992, S. 180-207.

26.  Ralf G. Jahn: Die Schlacht bei Baesweiler 1371. In: Geldrischer Heimatkalender 1997, S. 234-255.

27.  Ralf G. Jahn: Die Schlacht bei Linnich. In: Geldrischer Heimatkalender 1994, S. 67-89.

28.  Ralf G. Jahn: Die Schlacht bei Linnich 1444. Jülich 1994 (Jülicher Forschungen H. 2).

29.  Ralf G. Jahn: Die Vögte von Geldern 878-1061. In: Geldrischer Heimatkalender 1991, S. 108-123.

30.  Wilhelm Janssen: Wilhelm von Jülich (um 1299-1361). In: Köln 1975, S. 29-54 (Rheinische Lebensbilder 6).

31.  Richard Jentjens: Rainald IV., der zweite und letzte Regent in den vereinigten Herzogtümern Geldern und Jülich (1402-1423). Ein Beitrag zur niederrheinischen Geschichte. Diss. Münster 1913.

32.  Heinrich Kaspers: Comitatus nemoris. Die Waldgrafschaft zwischen Maas und Rhein. Düren und Aachen 1957.

33.  Heinrich Leo: Zwölf Bücher niederländischer Geschichte. 2 Bände. Halle 1832-1835.

34.  Otto Merckens: Die Ahnenstämme „von Cleve“ und „von Heinsberg“ der Maria von Bongard. Wuppertal 1943 (Beihefte zu den Jülich-Bergischen Geschichtsblättern, Heft 3).

35.  Friedrich Nettesheim: Geschichte der Stadt und des Amtes Geldern. Band 1. Krefeld 1863 (Nachdruck: Kevelaer 1963).

36.  Franz Petri: Geldern und der nördliche Niederrhein im Wandel der niederländischen und deutschen Geschichte. o. O. 1966.

37.  Jean Real: Die noch erhaltenen Ruhestätten Geldernscher Grafen und Herzöge. Geldern 1927 (VHVG 44).

38.  Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Graz-Wien-Köln 1982.

39.  Peter Schiffer: Die Grafen von Geldern im Hochmittelalter (1085-1229). Geldern 1988 (VHVG 89).

40.  A. P. van Schilfgaarde: Zegels en genealogische Gegevens van de Graven en Hertogen van Gelre, Graven van Zutphen Arnheim 1967 (Werken, uitgegeven door Gelre, N. 33).

41.  Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Band V. Standesherrliche Häuser II. Marburg 1988 (Arkel: Tafeln 167-171).

42.  Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Band VI. Familien des alten Lotharingien I. Marburg 1978 (Egmond: Tafeln 34-37; Geldern: Tafeln 25, 33, 37; Jülich: Tafel 33; Kleve: Tafeln 21-22).

43.  Herbert Stoyan: WW-Person auf CD. Ein Informationssystem über den höheren Adel im Heiligen Römischen Reich mit Berücksichtigung des europäischen Adels. 3. Auflage. Neustadt/Aisch 1999.

44.  Gerard H. A. Venner: De Grafmonumenten van de Graven van Gelder. Venlo 1989.

45.  H. Verdonk: De oorsprong der Graven van Gelre. Lelystad 1992.

46.  W. de Vries: De opkomst van Zutphen. Arnheim 1960 (Werken uitgegeven door Gelre 31).

47.  Johanna Maria van Winter: Die Hamaländer Grafen als Angehörige der Reichsaristokratie im 10. Jahrhundert. In: Rheinische Vierteljahresblätter 44 (1980), S. 16-46.

48.  Anna Wirtz: Die Geschichte des Hamalandes. In: AHVN 173 (1971), S. 7-84.

49.  Erich Wisplinghoff: Gründung und Frühgeschichte des Stiftes Vilich. In: Dietrich HÖROLDT (Hrsg.), 1000 Jahre Stift Vilich 978-1978, Bonn 1978, S. 23-39.

Zum Inhaltsverzeichnis
 


[1] „Geldern“ war die Bezeichnung für einen Landstrich, der von natürlichen Gewässern wie der Niers im Westen und der Niep im Osten sowie von großen Bruchgebieten im Süden und Norden eingefaßt wurde. Im hohen Mittelalter umfaßte dieses Gebiet die heutigen Orte (Kerken-) Winternam, (Geldern-) Vernum, (Issum-) Sevelen und Oermten, Rheurdt, (Rheurdt-) Schaephuysen, (Kempen-) Tönisberg, (Kempen-) Stenden, sowie die Kerkener Ortsteile Stenden, Aldekerk, Eyll und Nieukerk und bildete einen eigenen Gerichtsbezirk im Amt Geldern (St. Frankewitz u. P. Lingens, Drache und Mispel im Gelderland, Geldern 1996, S. 19f.).

[2] Sloet, Bd. 1, Nr. 124.

[3] Vita Adelaidis abbat. Vilicensis MGH SS XV,2, S.757,759. Vgl. R. G. Jahn, GHK 1991, S. 119. G. Binding, Bonner Jahrbücher 167 (1967), S. 354, vermutet, daß Megingos das Gelderland über seine Frau Gerberga erhalten und vielleicht in der Mitte des 10. Jahrhunderts die Burg Geldern als Vorort der Mark gegründet hat. Frankewitz nimmt als Gründungsdatum der Burg erst die Zeit um 1120 an (St. Frankewitz u. P. Lingens, Drache und Mispel im Gelderland, Geldern 1996, S. 20).

[4] van Spaen, Bd. II, S. 10ff., S. 39; dazu Sloet, Bd. 1, Anm. bei Nr. 124.

[5] Sloet, Bd. 1, Nr. 196.

[6] O. Merckens, S. 126.

[7] Über die Vögte von Geldern: L. Henrichs: Die Vögte von Pont, S. 16-20; E. Ebe-Jahn, S. 17-30; R. G. Jahn, GHK 1991, S. 108-123.

[8] Über Megingos und seine Familie: S. Corsten, Bonner Geschichtsblätter 30 (1978), S. 7-25;  E. Wisplinghoff: Gründung und Frühgeschichte des Stiftes Vilich. In: Dietrich Höroldt (Hrsg.): 1000 Jahre Stift Vilich 978-1978. Bonn 1978, S. 23-39; R. G. Jahn, GHK 1991, S. 110-119.

[9] Jakob Schlafke: Leben und Verehrung der hl. Adelheid von Vilich. In: Dietrich Höroldt (Hrsg.): 1000 Jahre Stift Vilich 978-1978. Bonn 1978, S. 77-91.

[10] Ed. Hlawitschka: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, Saarbrücken 1969, S. 139 (Faltblatt).

[11] Fr. Nettesheim, S. 16.

[12] St. Frankewitz , S. 58-62.

[13] Als letzter Graf des Hattuariergaus wurde in einer Urkunde Heinrichs IV. von 1067 Gerhard (von Wassenberg), der Stammvater der späteren Grafen von Geldern genannt (D H IV. 200 [S. 258] von 1067).

[14] MGH H III Nr. 164; Sloet, Bd. 1, Nr. 161.

[15] A. Wirtz: Die Geschichte des Hamalandes. In: AHVN 173 (1971), S. 72.

[16] Über die Grafen von Hamaland und Zutphen: J. M. van WINTER, Rheinische Vierteljahresblätter, Bd. 44 (1980), S. 16-46, R. G. Jahn, GHK 1992, S. 180-207 (Stammtafel der Grafen von Zutphen auf S. 188).

[17] W. de VRIES: De opkomst van Zutphen. Arnheim 1960, S. 225. (Werken uitgegeven door Gelre 31).

[18] Sloet, Bd. 1, Nr. 156, S. 154f.: „filiam Ottonis comitis de Sudveno nomine Mathildem in coniugem accipiens“.

[19]   Ludolfs Urgroßvater Ehrenfried ist 947 als Graf des Hattuariergaus bezeugt.

[20] Seine Mutter Gerberga war mütterlicherseits eine Enkelin des Megingos von Geldern.

[21] Diese, damals noch ein achtjähriges Kind, heiratete später Rudolf von Rheinfelden (†1080), Herzog von Schwaben, der 1077 zum Gegenkönig aufgestellt wurde.

[22] R. G. Jahn, GHK 1992, S. 190-193.

[23] Muller Boumann, OB Utrecht, Bd. I, Nr. 286.

[24] DH IV 86.

[25] Sloet, Bd. 1, Nr. 173, S. 171-173.

[26] Sloet, Bd. 1, Nr. 173, S. 171-173. Dort wird Gebhard mit seinem Bruder Otto, sowie mit seinen Eltern Graf Gottschalk und Adelheid erwähnt. 

[27] Sloet, Bd. 1, Nr. 223, S. 220.

[28] Als Graf von Zutphen am 27. September 1074 (Sloet, Bd. 1, Nr. 181, S. 180), 1103 (Sloet, Bd. 1, Nr. 203, S. 201), als erstmals die Grafenwürde direkt auf Zutphen bezogen wurde, 1105 (Sloet, Bd. 1, Nr. 208, S. 206-208) und 1107 (Sloet, Bd. 1, Nr. 215, S. 214f.).    

[29] Sloet, Bd. 1, Nr. 210, S. 208f.

[30] Sloet, Bd. 1, Nr. 215, S. 214f.

[31] Sloet, Bd. 1, Nr. 205, S. 202-204.

[32] Das Zutphener Erbe gelangte erst über ihren Sohn Heinrich in die Hände der Gelderner (P. Schiffer, S. 69).

[33] Die friesische Grafschaft Oster- und Westergo, die König Heinrich V. 1107 dem Grafen von Zutphen zu Lehen aufgetragen hatte (Sloet, Bd. 1, S. 215), wurde 1138 durch König Konrad III. dem Bischof von Utrecht übertragen. Die darüber ausgestellte Urkunde bezeugte Heinrich von Geldern als „Henricus comes de Suthfene“ (OBU 368 = DK III 3). Damit kann sowohl der Graf von Geldern gemeint sein, der Zutphen erbte, als auch dessen Onkel Graf Heinrich von Zutphen, falls dieser damals noch lebte. Mit dem Gelderner identifizieren ihn van Spaen, Historie, S. 81f. und , I, S. 272. Jedoch haben N. B. Tenhaeff: Diplomatische studien over Utrechtsch oorkonden der Xe tot XIIe eeuw. Utrecht 1913, S. 307ff., J. F. Niermeyer: Over het staatsgezag in Midden-Friesland, voornamelijk in de twaalfde eeuw. Een diplomatisch onderzoek. In: BVGO 7 VIII (1937), S. 1-33, bes. S. 24, und R. Fruin: Over de graven van Zutphen voor 1190. In: Maandblad van het genealogisch-heraldisch genootschap „De Nederlandsch Leeuw“ 41 (1923), S. 308-317, bes. S. 312ff., in ihm den Onkel sehen wollen. De Vries: De opkomst van Zutphen. In: Arnheim 1960, S. 14ff. (Werken uitgegeven door Gelre 31), hat ihre Deutung widerlegt. So ist Zutphen erstmalig 1138 als geldrischer Besitz erwiesen (P. Schiffer, S. 71 Anm. 2, S. 155f.). Graf Heinrich von Geldern wird ebenfalls 1138 als Verwandter (cognatus) des Königs bezeichnet (DK III 7).

[34] Sloet, Bd. 1, Nr. 244, S. 237-239.

[35] In einer Urkunde aus dem Jahre 1117 heißt es über ihn: „Ego Theodericus Dei gratia Minigardevordsnis episcopus et oppidi Sutphaniensis haeres legitimus“ (Bondam, Bd. II, S. 18). 

[36] A. K. Hömberg: Geschichte der Comitate des Werler Grafenhauses. In: Westfälische Zeitschrift 100 (1950), S. 9-133, bes. S. 87ff., hat nachzuweisen versucht, daß nicht nur der Gelderner, sondern auch die Grafen von Ravensberg und Tecklenburg in weiblicher Linie das Zutphener Grafenhaus beerbten. Die prikäre Rechtslage könnte Streitigkeiten veranlaßt haben (P. Schiffer, S. 36f.). Vielleicht in diesem Zusammenhang gehört auch die Heirat der Schwester Graf Heinrichs I. mit dem Grafen von Oldenburg-Wildeshausen, einem Gegner der Grafen von Ravensberg und Tecklenburg.  

[37] Sloet, Bd. 1, Nr. 208, S. 206-208.

[38] Die neueste Veröffentlichung zu diesem Thema: R. G. Jahn, GHK 1998, S. 123-131.

[39] MGH K II, Nr. 189.

[40] O. Merckens, S. 74, nimmt an, daß die Flamenses zur Familie des Grafen Arnold von Valenciennes gehörten. Valenciennes wurde im Jahre 1006 vom Grafen Balduin IV. von Flandern erobert. Um eine drohende Allianz des französischen Königs mit Flandern zu verhindern, belehnte König Heinrich II. seinen Widersacher Balduin mit Valenciennes. Die Dynasten, die auf der Seite Heinrichs standen, mußten natürlich entschädigt werden. – Stammtafel der Grafen von Valenciennes und Flandern: R. G. Jahn, GHK 1992, S. 182. Die Leitnamen der Herren von Landas (Gerhard, Goswin, Dietrich, Rutger) legen die Annahme einer Verwandtschaft mit den Grafen von Valenciennes und den Flamenses nahe. Der Vater des Klostergründers Albert von Antoing hieß Amoricus (Emmerich). Um 960 war ein Amulricus Graf von Valenciennes.

[41] Fr. Gorissen, S. 24f.

[42] MGH SS XVI: Annales Rodenses, S. 699. – Gesichert ist, daß die Flamenses einem dynastischen (edelfreien) Geschlecht angehört haben und in ihrer Heimat an der Schelde politische Ämter bekleideten. Antoing liegt direkt an der gefährdeten Westgrenze, südlich von Gent und nördlich von Valenciennes, in der Grafschaft Flandern.

[43] Unter Berücksichtigung der Angabe, daß die Grafen Gerhard I. von Geldern und Dietrich von Kleve Urenkel der Flamenses waren, und unter Hinweis darauf, daß durch die Absetzung des Grafen Balderich aus dem Hamaland Reichsgut in größerem Ausmaß für eine derartige Förderung verfügbar wurde, hat die Forschung die Ansiedlung Rutgers und Gerhards am Niederrhein fast einhellig um das Jahr 1021 datiert. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, daß die Grafen von Geldern bereits vor den ersten datierbaren Gütererwerbungen im Maasgau in der Wassenberger Gegend begütert waren. Die vom Kaiser kommenden Comitatsrechte der Ahnen Gerhards I. von Geldern müssen sich mindestens im Hattuariergau (Erwähnung 1067), im Hamaland um Elten (Erwähnung 1085) und vielleicht im pagus Westfalia um Vreden (Erwähnung 1085) erstreckt haben. Derartige Rechte im Maas- und Mühlgau sind nicht nachweisbar (P. Schiffer, S. 16-17).

[44] P. C. Boeren, S. 107. 

[45] Mitteilung von J. M. van Winter an den Verfasser. 

[46] D H III, Nr. 208 a.

[47] Gesta abbat. Trudonens. auct. Rudolfo abbat. (MGH SS X, 283).

[48] Fr. Gorissen ist der Ansicht, daß Gerhard die Grafschaft um 1054 als Lehnsmann des Erzbischofs Hermann II. von Köln erworben hatte (Gorissen , S. 27).

[49] Mitteilung von J. M. van Winter an den Verfasser. Der erste Gerhard Flamens wäre vor dem Jahre 1042 gestorben, der zweite vor 1052 und der dritte vor 1058. Vgl. H. Verdonk: De oorsprong der Graven van Gelre, Lelystad 1992. – Die vereinzelt behauptete Verwandtschaft eines Grafen von Geldern mit Bischof Wilhelm basiert auf späteren Quellen. Der Zeitgenosse Jocundus weiß nur von einer flandrischen Herkunft des Bischofs, wodurch sich Berührungspunkte mit den Flamenses ergeben (P. Schiffer, S. 59).

[50] Der in der Haft des Herzogs Gottfried verstorbene Derik/Dietrich war ein Sohn des Gerardus Flamenses (Chronicon S. Huberti Andaginensis c. 42 [MGH SS VIII, 591]).

[51] S. Corsten, S. 15. 

[52] Gerhard von Heinsberg (†1128/9), 1118 und 1129 frater Goswini, 1128 Graf von Heinsberg. Heirat mit Irmgard von Plötzgau. Sohn Siegfried und Tochter Oda. 

[53] Goswin I. von Heinsberg (*ca. 1060, †10.04.1128), 1082 Sohn Dietrichs, 1085 Graf von Heinsberg, 1096, 1098, 1118, 1128 (oder auch noch später) Herr von Valkenburg. Heirat ca. 1085/90 mit Oda, der Schwester des Goswin von Valkenburg. Zwei Söhne (Gerhard und Goswin II.). 

[54] Vgl. R. G. Jahn, GHK 1991, S. 108-123.

[55] O. Merckens, S. 80.

[56] Sloet, Nr. 253: „Gerhardus Longus de Gelere“. Es wird hierbei vorausgesetzt, daß Gerhard der Lange (also Gerhard der Junge) zu diesem Zeitpunkt seinem Vater bereits gefolgt ist. Gerhards III. Sohn hieß ebenfalls Gerhard: „Gerhardus comes de Gelleren et filius eius Gerhardus“ (Sloet, Nr. 228). – Der Zeitpunkt des Todes Gerhards I. von Geldern ist unbekannt und es ist nicht geklärt, ab wann ihm ein mündiger Nachfolger zur Verfügung stand. Gerhard I. könnte inzwischen so alt geworden sein, daß es ihm unmöglich wurde, den Königshof aufzusuchen. Dies könnte erklären, warum nach dem März 1131 (D III 33) kein Graf von Geldern mehr eine Urkunde Lothars III. bezeugte, obwohl der König sich öfter am Niederrhein aufgehalten hatte (P. Schiffer, S. 38).

[57] Gerhard III. benannte sich abwechselnd nach Wassenberg (erster Beleg Sloet=D H IV 394 aus dem Jahre 1087) und nach Geldern (erster Beleg Sloet, Nr. 196 aus dem Jahre 1096): 1085 Graf von Wassenberg, mit seinem avunculus Goswin I. von Heinsberg, 1087; 1096 und 1099 Graf von Geldern; 1101 von Wassenberg; 1104-1111 von Geldern; 1112 mit Sohn Gerhard; 1117 von Wassenberg und von Geldern, jedesmal mit Sohn Gerhard; 1118 mit Bruder Heinrich; 1122 von Geldern, 29. März mit Sohn; 1122/25 mit Sohn Gerhard; 1123, 1128, 1129 von Geldern. 1118 setzte sich Geldern bei der Bennennung durch. – Gerhard III. muß mindestens bis 1129 gelebt haben und hatte nachweislich einen Sohn gleichen Namens, der erstmals 1112 erwähnt wurde. Es läßt sich nicht feststellen, wann die beiden Gerharde gestorben sind und ob der Sohn die Grafenrechte ausgeübt hatte. Zwischen März 1131 (D L III 33) und dem 9. April 1138 (DK III 3) findet sich kein Quellenbeleg für einen geldrischen Grafen, bis Ostern 1138 Heinrich I., der Enkel Gerhards III. als Graf von Geldern erwähnt wird. Ob die zwischen 1085 und 1131 belegten Gerharde eine Person sind oder nicht, ist nicht entscheidbar.

[58] MGH DH IV 459. P. Schiffer, S. 25, vermutet, daß der König den Ausfall der niederlothringischen Herzogsgewalt (der Herzog führte den Ersten Kreuzzug an) mit der Einsetzung zumindest eines Landgrafen ausgleichen wollte.

[59] Sloet, Nr. 261: „XXIV Octobris obiit dominus Gerardus Longus comes Gelrie“.

[60] Stiftete 1118 die Kirche in Wassenberg; 1112, 1117, 1118 und 1122/25 mit dem Vater Urkundenzeuge; 31. März 1125 Graf von Wassenberg; 8. März 1129 Graf von Geldern (Gerhardus Longus de Gellere); 1129/31 Principalis comes mit Ehefrau Ermengarde (von Zutphen) und Sohn Heinrich; 29. März 1131 comes Gerhardus Gelre. – Ob er je als Graf von Geldern fungiert hat, ist ungewiß (P. Schiffer, S. 69). Daher hat DE VRIES, Opkomst, S. 11 Anm. 4, die Ordnungszahl Gerhards in Klammern gesetzt (Gerhard (III.)). Ebenso P. Schiffer(hier aber als Gerhard (II.)).   

[61] Über die beiden Kriege: R. G. Jahn, GHK 1997, S. 234-255.

[62] Lacomblet, Bd. III, Nr. 804; Nijhoff, Bd. III, Nr. 36.

[63] Nijhoff, Bd. III, Nr. 53.

[64] Über die Grafen und Herzöge von Jülich: R. G. Jahn: Genealogische Anmerkungen zu den Herzögen von Jülich. In: Jülicher Geschichtsblätter – Jahrbuch des Jülicher Geschichtsvereins 67/68 (2000), S. 381-420.

[65] Abr. Kemp: Leven der doorluchtige Heeren van Arkel ende Jaarbeschryving der stad Gorinchem ect. (Gorinchem 1656), S. 208-210, 238, 239; Auctoris incerti de vita et rebus gestis dominorum de Arkel ap. A. Matthaeus: Veteris aevi Analecta ect. V. (Hagae-Comitum 1738), S. 238. NN 39-40.

[66] R. Jentjens 133-134. Lacomblet, Bd. IV. Einl. S. VI.

[67] Lacomblet Bd. IV. Urk. 60.

[68] Nijhoff, Bd. IV. 513, 530, 533.

[69] Über Gelderns Verpfändung an Burgund und seine vermeintliche Rechtmäßigkeit siehe meinen Aufsatz über den Geldrischen Erbfolgestreit, S. 115-116.

[70] Jülich kann mit diesem Geld den Ankauf der heinsbergischen Lande ermöglichen und bis 1499 die Ämter Heinsberg, Wassenberg, Geilenkirchen, Millen und Löwenburg angliedern.

[71] Nijhoff, Bd. V. 4; Lacomblet, Bd. IV. 367.

[72] Das grundlegende Werk über das Haus Egmond (einschließlich der Grafen von Geldern-Egmond): A. W. E. Dek: Genealogie der Heren en Graven van Egmond. 2. Auflage. Zaltbommel 1970. Siehe auch R. G. Jahn, GHK 1994, S. 84-86.

[73] Marie von Chatillon war die Tochter des Grafen Guy I. von Blois (†1342) und der Margarete von Valois (†1352), einer Enkelin des Königs Philipp III. von Frankreich (†1285). Der Sohn ihres Bruders Louis I. von Blois war Jean de Chatillon (†1381), der von 1372-1379 nach dem Aussterben des Gelderner Herzogshauses durch seine Heirat mit Mathilde von Geldern Herzog von Geldern war. – Marie de Chatillon war vor ihrer Ehe mit dem Leiningener Grafen die Gattin des Herzogs Rudolf I. von Lothringen (†1346). Für ihren gemeinsamen Sohn Herzog Johann I. von Lothringen (†1390) führte sie bis 1354 die Vormundschaft. Das Haus Egmond war folglich beileibe kein gewöhnliches Rittergeschlecht; es verfügte über Verwandte, die dem Reichsfürstenstand angehörten.

[74] Ahnentafel bei R. G. Jahn, GHK 1994, S. 85.

[75] Urgroßvater des niederländischen Freiheits- und Goetheschen Dramenhelden Lamoral Graf von Egmond (1522-1568). Übrigens: Es ist sowohl die Schriebweise mit „-d“ als auch mit „-t“ am Ende von „Egmond“ möglich. Beide Schreibweisen sind bei der Nachkommenschaft in Gebrauch.

[76] Sein Sohn Johann von Egmond (1438-1516), 1483-1515 Statthalter der Grafschaft Holland, ist durch Kaiser Maximilian zu Brüssel am 12. November 1486 zum 1. Grafen von Egmond erhoben worden. Seine Linie, zu der auch der Dramenheld gehört, starb 1707 im Mannesstamm aus.

[77] Er und seine Gattin Katharina verzichteten am 19.November 1465 zugunsten ihres Sohnes Adolf auf die Regierung des Herzogtums Geldern (Nijhoff, Bd. IV. Nr. 420, S. 361-363).

[78] Katharina war die Cousine Herzog Philipps III. von Burgund (1396-1467).

[79] Sie waren die Ururgroßeltern (Alteltern) der Maria Stuart.

[80] R. G. Jahn, GHK 1993, S. 121.

[81] A. W. E. Dek: Genealogie der Graven van Holland. 4. Auflage. Zaltbommel 1969, S. 86-116 (Burgund), S. 117-144 (Habsburg). Siehe auch: B. Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. 3. Auflage. München 1988.